Erschienen in:
01.04.2010 | Originalien
Erektile Dysfunktion nach radikaler Prostatektomie
Aufklärung, Ansprechpartner, postoperative proerektile Therapie
verfasst von:
Dr. S. Kaufmann, A. Al-Najar, S. Boy, M.F. Hamann, C.M. Naumann, E. Fritzer, K.P. Jünemann, C. van der Horst
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 4/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel dieser Studie war es, welche Personengruppen präoperativ über die erektile Dysfunktion (ED) als potenzielle Folgeerscheinung nach radikaler Prostatektomie (RP) aufklären, wer die bevorzugten Gesprächspartner der Patienten sind und ob Patienten postoperativ eine proerektile Therapie mit einem PDE-5-Inhibitor beginnen würden.
Methoden
Bei 110 Patienten wurde die präoperative erektile Funktion (IIEF-5-Fragebogen) evaluiert. Darüber hinaus wurde erfragt, welche Personen über ED-Risiko aufgeklärt haben und mit welchen Personen dieses Risiko thematisiert wurde. Ebenfalls wurde nach der Bereitschaft zur optionalen postoperativen PDE-5-Inhibitor-Therapie gefragt. Die Patienten wurden anschließend 2 Gruppen zugeordnet: Gruppe I (präoperativer IIEF-Score≥21) und Gruppe II (präoperativer IIEF-Score<21).
Ergebnisse
Beide Gruppen besitzen ein identisches medianes Alter von 68 Jahren und weisen keine signifikanten Unterschiede auf. Unabhängig von der erektilen Funktion klärt sowohl der Klinikarzt als auch der niedergelassene Urologe die Patienten über das Risiko einer ED auf. Der Urologe ist der häufigste Gesprächspartner. Weniger als die Hälfte der Patienten besprechen dieses Thema mit ihrem Partner. Präoperativ sind 50% der Patienten noch unentschlossen, eine PDE-5-Inhibitor-Therapie zu beginnen.
Schlussfolgerung
Die Aufklärung des Patienten und seiner Partnerin sollte bereits bei Diagnosestellung durchführt werden. Auch sollte auf die Möglichkeit der postoperativen proerektilen Therapie hinwiesen werden.