Erschienen in:
01.12.2013 | Originalien
Rehabilitation der erektilen Funktion nach nervenschonender radikaler Prostatektomie
Therapiekonzepte in Deutschland
verfasst von:
Dr. A. Bannowsky, A. Raileanu, S. Ückert, H. van Ahlen
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 12/2013
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Zusammenfassung
Fragestellung
Trotz verschiedener Publikationen zur Rehabilitation der erektilen Funktion (EF) nach nervenerhaltender radikaler Prostatektomie (nsRP) scheint derzeit kein einheitlicher Therapiestandard zu existieren. Ziel dieser Untersuchung war, ob und nach welchen unterschiedlichen Konzepten die Rehabilitation der EF unterstützt wird.
Methodik
Wir führten eine deutschlandweite Befragung von Urologen (Praxis/Klinik/Belegarzt/Rehabilitationseinrichtung) im Zeitraum von 10/2010 bis 05/2012 mittels Fragebogen durch. Es wurde abgefragt, ob und welche Konzepte zur Rehabilitation der EF nach nsRP durchgeführt werden. Neben den verschiedenen Therapieoptionen wurden auch die Häufigkeit, die Therapiedauer und der Zeitpunkt des Therapiebeginns eruiert.
Ergebnisse
Es konnten 188 Fragebögen vollständig ausgewertet werden. Die Verteilung ergab: Klinik n = 79, Praxis n = 106, davon 24 % Belegärztlich tätig, Reha n = 3. In der Frage nach dem Therapiekonzept existierten insgesamt 39 unterschiedliche Regime. Am häufigsten kommt die Unterstützung der Rehabilitation mittels PDE-5-Inhibitoren zur Anwendung (88 %). Davon in 45 % als Bedarfsmedikation und in 55 % täglich oder regelmäßig mehrfach pro Woche. Schwellkörperautoinjektionstherapie (SKAT), MUSE („medicated urethral system for erection“) und die Vakuumpumpe werden in 32, 6 und 30 % eingesetzt. 14 % der Befragten führen keine „aktive“ Rehabilitation durch.
Schlussfolgerung
Es kommen derzeit viele unterschiedliche Therapiekonzepte zur Unterstützung der Rehabilitation der EF nach nsRP zur Anwendung. Am häufigsten werden die PDE-5-Inhibitoren eingesetzt. Trotz verschiedener Studien zur Effektivität ist die Frage nach dem „optimalen Konzept“ noch ungeklärt.