Erschienen in:
01.10.2009 | Leitthema
Psychologische Interventionen in der Behandlung chronischer Rückenschmerzen
verfasst von:
Dr. M. Heinrich, D. Monstadt, C. Michel
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 10/2009
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Zusammenfassung
Die Psychoedukation im Sinne eines biopsychosozialen Schmerzmodells zielt auf das Erkennen und Verändern individueller schmerzauslösender und -aufrechterhaltender Faktoren ab. Der Einfluss kognitiver Bewertungen, emotionaler Verarbeitungsprozesse und schmerzbezogener Verhaltensweisen steht dabei im Mittelpunkt. Die Anregung und Anleitung zu einer verbesserten Selbstbeobachtung stellt die Voraussetzung zum Einsatz aktiver Selbstkontrollstrategien und zur Erhöhung der Selbstwirksamkeitserwartung dar. Dazu zählt die Entwicklung und Erarbeitung von Schmerzbewältigungsstrategien wie z. B. Aufmerksamkeitslenkung und Genusstraining. Eine besondere Bedeutung kommt dem Aufbau einer Aktivitätenregulation zur Strukturierung eines angemessenen Verhältnisses von Erholungs- und Anforderungsphasen zu. Interventionsmöglichkeiten stellen hier die Vermittlung von Entspannungstechniken, Problemlösetraining, spezifisches Kompetenztraining sowie Elemente der kognitiven Therapie dar. Der Aufbau alternativer kognitiver und handlungsbezogener Lösungsansätze dient einer verbesserten Bewältigung internaler und externaler Stressoren. Genutzt werden die förderlichen Bedingungen gruppendynamischer Prozesse. Einzeltherapeutische Interventionen dienen der Bearbeitung spezifischer psychischer Komorbiditäten und der individuellen Unterstützung bei der beruflichen und sozialen Wiedereingliederung.