Erschienen in:
01.04.2013 | Originalien
Instabilitätsmuster bei Akromioklavikulargelenkverletzungen vom Typ Rockwood III
Bedeutung der horizontalen Instabilität
verfasst von:
PD Dr. M. Wellmann, G. da Silva, S. Lichtenberg, P. Magosch, P. Habermeyer
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 4/2013
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Zusammenfassung
Hintergrund
Für Akromioklavikulargelenkverletzungen vom Typ Rockwood III existiert aktuell kein evidenzbasierter Behandlungsalgorithmus. Aktuelle Metaanalysen ergeben keinen Vorteil für die operative gegenüber der konservativen Therapie und die Ergebnisse einzelner (retrospektiver) Studien sind inkonsistent. Die Hypothese der vorliegenden Studie war daher, dass die Inkonsistenz der Ergebnisse durch ein uneinheitliches Instabilitätsmuster innerhalb der Gruppe der Rockwood-III-Patienten bedingt sein könnte.
Material und Methoden
Im Rahmen der Studie wurden 18 konsekutive Patienten mit einer Rockwood-III-Verletzung einer erweiterten radiologischen Diagnostik zur Quantifizierung der horizontalen Instabilitätskomponente unterzogen. Hierbei wurde neben einer Alexander-Aufnahme eine axiale Aufnahme in Horizontaladduktion des Armes durchgeführt.
Ergebnisse
Die Regressionsanalyse der posterosuperioren Translation (Alexander-Aufnahme) mit der superioren Translation (Panorama-Aufnahme) ergab eine signifikante Regression mit einem Regressionskoeffizienten von r2 = 0,33, wobei die Regressionsanalyse der posterioren Translation (dynamische axiale Aufnahme) mit der superioren Translation keinen signifikanten Zusammenhang r2 = 0,15 (p = 0,066) zeigte.
Schlussfolgerung
Die horizontale Instabilität verhält sich in der Gruppe der Rockwood-III-Verletzungen nicht zwingend proportional zur in der Panorama-Aufnahme bestimmten vertikalen Dislokation. Wir empfehlen daher die Erweiterung der radiologischen Standarddiagnostik um Aufnahmen zur Quantifizierung der horizontalen Instabilität. Auf diese Weise kann zwischen Rockwood-III-Patienten mit oder ohne wesentliche horizontale Instabilität unterschieden werden.