Erschienen in:
01.10.2012 | Originalien
Molekulargenetische Identifizierung von Leichen
Erfahrungen mit verschiedenen Vergleichsmaterialien
verfasst von:
Dr. T. Schwark, M. Poetsch, A. Preuße-Prange, M. Harder, A. Heinrich, N. von Wurmb-Schwark
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 5/2012
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Zusammenfassung
Die Identifizierung unbekannter Leichen gehört zu den rechtsmedizinischen Routineaufgaben. Üblicherweise erfolgt die Identifizierung über Fingerabdrücke, den Zahnstatus oder molekulargenetisch (sog. primäre Identifizierungsmethoden). In dieser Arbeit wurden 61 Fälle, in denen die Identifizierung Verstorbener über eine molekulargenetische Untersuchung erfolgte, mit dem Ziel ausgewertet, Probleme dieser Methode in der täglichen Routine herauszuarbeiten. Insbesondere hinsichtlich der zum Vergleich vorgelegten Gebrauchsgegenstände konnte festgestellt werden, dass – abgesehen von der Problematik der sicheren Zuordnung derartiger Gegenstände zu einer bestimmten Person – häufig Mischprofile nachgewiesen wurden, die eine sichere Identifizierung erschwerten. Vor diesem Hintergrund sollte, soweit möglich, die Identitätsfeststellung v. a. auf dem Weg der häufig unproblematischen Abstammungsanalyse erfolgen und eine Identifizierung über Gebrauchsgegenstände den Fällen, in denen keine Blutsverwandten zur Verfügung stehen, vorbehalten bleiben.