Erschienen in:
01.03.2011 | Pathologie-Forum
Wann ist die Feinnadelbiopsie der Schilddrüse am effektivsten?
verfasst von:
Prof. Dr. K.W. Schmid, Prof. Dr. C. Reiners
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 2/2011
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Zusammenfassung
Die grundsätzlich wünschenswerte Vereinheitlichung diverser europäischer und amerikanischer Leitlinien zur Evaluation von Schilddrüsenknoten hat zur Empfehlung geführt, alle Knoten der Schilddrüse >1 cm mittels Feinnadelbiopsie (FNB) zu punktieren und zytologisch zu untersuchen, um klinisch unauffällige Karzinome frühzeitig zu entdecken. In Jodmangelgebieten wie Deutschland würde diese Vorgehensweise zu einer deutlichen Zunahme der Punktionen (mindestens 25% der Erwachsenen weisen Schilddrüsenknoten auf) und daraus resultierenden Operationsempfehlungen führen, ohne dadurch die Rate der entdeckten Malignome signifikant zu erhöhen. Die Empfehlung zur Schilddrüsenpunktion in Deutschland sollte daher bei unauffälliger Klinik auf hypofunktionelle („kalte“) Knoten >1 cm beschränkt werden.