Erschienen in:
01.07.2010 | Leitthema
Genetik der neuronalen Zeroidlipofuszinosen
Aspekte der humangenetischen Beratung
verfasst von:
M.N. Preising, B. Lorenz
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 7/2010
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Zusammenfassung
Die neuronalen Zeroidlipofuszinosen sind autosomal-rezessiv vererbte Erkrankungen der Nervenzellen. Sie werden zu den lysosomalen Speicherkrankheiten gerechnet und zeichnen sich durch Akkumulation von Protein-Lipid-Komplexen in den lysosomalen Kompartimenten aller Körperzellen aus. Diese Ablagerungen führen zu degenerativen Vorgängen im Nervensystem, speziell im Groß- und Kleinhirn und den zu- und abführenden Hirnnerven. Die Erkrankung führt, mit einer spät manifestierenden Ausnahme, zu einem Verlust rezeptiver, kognitiver und motorischer Funktionen in der 1. Lebensdekade und somit derzeit unweigerlich zu einem frühen Tod in der 3. bis 4. Dekade. Derzeit wurden 10 Genorte identifiziert, denen 8 bekannte Gene zugeordnet sind. Der spezifische Phänotyp und die Prognose sind abhängig vom ursächlichen Gen, ohne dass eine gezielte Genotyp-Phänotyp-Korrelation möglich ist. Letzteres liegt an dem fehlenden Wissen um die Funktion der einzelnen betroffenen Genprodukte. Wir fassen in dieser Übersicht die bekannten genetischen Informationen zu den neuronalen Zeroidlipofuszinosen zusammen und kommentieren die Möglichkeiten der therapeutischen Intervention.