Erschienen in:
01.06.2006 | Leitthema
Anatomie und Physiologie im Splanchnikusgebiet
verfasst von:
Prof. Dr. E.-D. Schwilden
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 3/2006
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Zusammenfassung
Die Anatomie der Splanchnikuszirkulation weist einen enormen Variantenreichtum auf. Ihre Beschreibung konzentriert sich deshalb auf die für den Gefäßchirurgen relevanten Hauptstämme der Viszeralarterien mit ihren Ästen und deren anatomische Varianten. Letztere sind im Wesentlichen auf eine fehlende Rückbildung von überzähligen Gefäßen in der embryonalen Anlage zurückzuführen. Das enorme kollaterale Kompensationsvermögen im Splanchnikusgebiet ist bekannt. Es beruht auf den engen topographischen Lagebeziehungen der Viszeralarterien zueinander und auf ihre bereits vorbestehenden anatomischen Verbindungen.
Die Physiologie des Blutflusses im Splanchnikusgebiet ist ebenfalls vielgestaltig. Die wesentlichste Stellgröße des Blutflusses in diesem Bereich ist die Mikrozirkulation. Deren Struktur sowie die bisher bekannten, dort angreifenden Regulatoren in Form der kardiovaskulären Faktoren, des autonomem Nervensystems und der zirkulierenden vasoaktiven Substanzen werden erläutert und diskutiert. Die daraus resultierenden physiologischen Phänomene in Form von „Autoregulation“, „Autoregulatory escape“ und „Countercurrent exchange“ werden erklärt.