Erschienen in:
01.12.2011 | Originalarbeit
Die metaphysär verankerte Prothese bei posttraumatischer und primärer Omarthrose
Kurzfristige Ergebnisse
verfasst von:
Dr. C. Schoch, J. Huth, E. Aghajev, G. Bauer, F. Mauch
Erschienen in:
Obere Extremität
|
Ausgabe 4/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der Trend in der prothetischen Erstversorgung geht hin zu knochensparenden Prothesen. Hier stellen die metaphysär verankerten Prothesen eine gute Option dar. Bei primärer Omarthrose sind knochensparende Prothesen weitreichend etabliert. Ziel dieser Arbeit ist es, kurzfristige Ergebnisse bei Patienten mit posttraumatischer Omarthrose darzustellen und das klinische Outcome mit denen der primären Omarthrose zu vergleichen.
Patienten und Methoden
Im Zeitraum von August 2006 bis Dezember 2009 wurden in unserer Klinik 115 metaphysär verankerte, schaftlose Humeruskopfprothesen bei der Indikation primäre (n = 96) oder posttraumatische (n = 19) Omarthrose (Boileau Typ 1 und 2) implantiert. Alle Patienten wurden prospektiv erfasst und nach 6 und 12 Monaten postoperativ klinisch und radiologisch nachuntersucht. Neben den radiologischen Verläufen wurde der Constant Murley Score (CMS) und die Patientenzufriedenheit ermittelt.
Ergebnisse
Beide Gruppen unterschieden sich prä- und postoperativ signifikant im CMS.
Die Implantation einer metaphysär verankerten Prothese führte innerhalb beider Untersuchungsgruppen zu einer signifikanten Verbesserung des CMS. Zudem konnte eine signifikante Beweglichkeitssteigerung in der posttraumatischen Gruppe erreicht werden. Ein Jahr postoperativ sind 87,5% (n = 83) der Patienten mit primärer Omarthrose sehr zufrieden oder zufrieden. Bei der posttraumatischen Gruppe sind dies 78,9%(n = 15). Insgesamt traten eine Frühkomplikation mit entlastungspflichtigem Wundhämatom sowie 5 Spätkomplikationen auf. Zwei sekundäre Rotatorenmanschetten(RM)-Insuffizienzen, eine Luxation bei Subskapularisinsuffizienz sowie zwei Glenoidlockerungen (2,3 und 3 Jahre postoperativ.). Bei den posttraumatischen Prothesenversorgungen kam es zu einer sekundären RM-Insuffizienz.
Schlussfolgerung
Die metaphysär verankerte, schaftlose Schulterprothese zeigt in der posttraumatischen Situation sowie bei der primären Omarthrose nahezu identische Anstiege im CMS. Sie stellt einen guten, komplikationsarmen Prothesentyp dar und kann unabhängig von Fehlstellungen des Humeruskopfes zur Schaftachse implantiert werden.