Erschienen in:
01.12.2011 | Das besondere Instrument
Das Reamer-Irrigator-Aspirator (RIA)-System
verfasst von:
Dr. R. Pfeifer, P. Kobbe, M. Knobe, H.-C. Pape
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 5/2011
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Zusammenfassung
Problem
Die autologe Knochentransplantation ist das Verfahren der Wahl bei großen Knochendefekten. Jedoch ist die Spongiosagewinnung am Beckenkamm limitiert verfügbar und mit zahlreichen Komplikationen assoziiert.
Lösung
Das „Reamer-Irrigator-Aspirator“ (RIA)-System ermöglicht die Gewinnung großer Volumina (20–75 ml) qualitativ hochwertiger autologer Knochenspongiosa aus dem intramedullären Kanal.
Operationstechnik
Lateraler Zugang über der Spitze des Trochanter major. Eröffnen des Markraums mit dem Pfriem unter Bildwandlerkontrolle. Nach Vorbohren und Eröffnen des Markraumes zentrale Platzierung des Führungsdrahtes im Knochenkanal unter regelmäßiger fluoroskopischer Kontrolle. Aufbohren in Vorschub-Rückzug-Technik, um das Zusetzen des Bohrers zu verhindern. Dabei kontinuierlicher Abfluss der Absaugflüssigkeit. Reorientierung des Führungsdrahtes im Spongiosabett der gewünschten Kondyle und nachfolgende Aufbohrung. Entnahme der Knochenspongiosa aus dem Spongiosafilter. Schichtweiser Wundverschluss.
Weiterbehandlung
Schmerzadaptierte Belastung ab dem 2. postoperativen Tag, bei Ausdünnung der Kortikalis Teilbelastung für 4 bis 6 Wochen.
Ergebnisse
Bei Beachtung der Kontraindikationen und potentieller Risiken erlaubt dieses Verfahren die Gewinnung großer Volumina (25–90 cm3) qualitativ hochwertiger autologer Knochenspongiosa. Daher ist die RIA-Methode eine weitere gute Option zur Versorgung von größeren Knochendefekten.