Erschienen in:
01.11.2012 | Originalien
Experimentelle Tumortherapie
verfasst von:
Prof. Dr. M. Baumann, D. Zips, M. Krause
Erschienen in:
Strahlentherapie und Onkologie
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Sonderheft 3/2012
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Auszug
Trotz deutlich höherer Kosten im Vergleich zu Zellkulturexperimenten und Fortschritten bei der Etablierung experimenteller Verfahren, die zukünftig möglicherweise in der Lage sein werden, Tierversuche in Teilen zu ersetzen, stellen In-vivo-Tumormodelle nach wie vor eine Grundlage für die Übersetzung neuer Behandlungsstrategien in die klinische Anwendung sowie für die Bewertung komplexer biologischer Mechanismen dar. Durch die Verwendung immunsupprimierter Tiere können menschliche Tumoren in einem murinen Organismus (Xenotransplantat) ausgewertet werden. Im Vergleich zu In-vitro-Zelllinien besteht der große Vorteil von In-vivo-Tumormodellen in ihrer viel größeren Ähnlichkeit zu Patiententumoren, weil z. B. die komplexen Wechselwirkungen zwischen Tumorzellen, Normalgewebszellen und dem Tumormikromilieu erhalten sind. Im Vergleich zu Patientenstudien bestehen Vorteile darin, dass Behandlungsschemata in multiplen Tumoren mit dem gleichen genetischen Hintergrund angewandt werden können. Auch Behandlungen, die für die Anwendung an Patienten nicht geeignet sind, können z. T. durchgeführt werden, z. B. wenn dies für die Bewertung von Mechanismen oder zum Vergleich der biologischen Aktivität zwischen verschiedenen Therapien notwendig ist. …