Erschienen in:
01.03.2010 | Leitthema
Negative und positive Suggestionen in der Anästhesie
Verbesserte Kommunikation mit ängstlichen Patienten bei Operationen
verfasst von:
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. E. Hansen, C. Bejenke
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 3/2010
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Zusammenfassung
Patienten in Extremsituationen wie einem medizinischen Notfall oder vor einem operativen Eingriff zeigen eine erhöhte Aufmerksamkeit und Empfänglichkeit für Suggestionen. In diesem Trance-ähnlichen Zustand können unbedacht ausgesprochene Negativsuggestionen Angst und Schmerzen verstärken, können aber andererseits auch Positivsuggestionen zum Wohl der Patienten eingesetzt werden. Erfahrungen und Methoden aus der Hypnotherapie wie Utilisation, „reframing“, indirekte Suggestion, innerer Ruheort, Dissoziation, Metapher oder posthypnotischer Auftrag und ebenso nonverbale Kommunikation lassen sich auch ohne formelle Hypnoseinduktion und ohne zusätzlichen zeitlichen, räumlichen und personellen Bedarf nutzen, um generell den Umgang mit ängstlichen Patienten bei schmerzhaften und belastenden medizinischen Maßnahmen zu verbessern. Indikationen für ein solches Vorgehen sind v. a. das Narkosegespräch, die Narkoseeinleitung sowie Eingriffe in Lokal- oder Regionalanästhesie bis hin zur Patientenbegleitung bei Wachkraniotomie unter kranialen Leitungsblockaden und in Wach-Wach-Technik ohne zentral wirksame Medikamente. Hypnotische Kommunikation erlaubt es, dem Patienten Selbstkontrolle zurückzugeben und innere Ressourcen zugänglich zu machen.