Erschienen in:
01.05.2013 | Leitthema
Blutdruck in Deutschland 2008–2011
Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1)
verfasst von:
PD Dr. H. Neuhauser, MPH, M. Thamm, U. Ellert
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 5-6/2013
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Zusammenfassung
Hoher Blutdruck gehört zu den wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten und chronische Niereninsuffizienz. Er ist eine wesentliche Determinante für Morbidität und Mortalität in Deutschland. Im Rahmen der bundesweiten Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland DEGS1 wurde bei 7096 Erwachsenen im Alter von 18 bis 79 Jahren der Blutdruck standardisiert mit einem oszillometrischen Blutdruckmessgerät (Datascope Accutorr Plus) gemessen und der Durchschnitt der zweiten und dritten Messung ausgewertet. Der mittlere Blutdruck betrug systolisch bei Frauen 120,8 mmHg, bei Männern 127,4 mmHg, diastolisch bei Frauen 71,2 mmHg, bei Männern 75,3 mmHg. Die Blutdruckwerte waren hyperton (systolischer Blutdruck ≥ 140 mmHg oder diastolisch ≥ 90 mmHg) bei 12,7 % der Frauen und 18,1 % der Männer. Eine Hypertonie (definiert als hypertoner Messwert oder Einnahme antihypertensiver Medikamente bei bekannter Hypertonie) lag bei 29,9 % der Frauen und 33,3 % der Männer vor. In der höchsten untersuchten Altersgruppe der 70- bis 79-Jährigen hatten fast 75 % eine Hypertonie. DEGS1 zeigt, dass Bluthochdruck nach wie vor ein weit verbreiteter Risikofaktor in der Bevölkerung ist. Die Methodik der Blutdruckmessung ist im Vergleich zu der im Bundes-Gesundheitssurvey 1998 verbessert worden, sodass Vergleiche erst in Kürze, nach Fertigstellung eines Kalibrierungsverfahrens der Daten von 1998, möglich sein werden.