Erschienen in:
01.10.2007 | Leitthema
Schockraummanagement
verfasst von:
Prof. Dr. D. Nast-Kolb, C. Waydhas, S. Ruchholtz, G. Täger
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 10/2007
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Zusammenfassung
Um ein optimales Behandlungsergebnis erreichen zu können, muss das Schockraummanagement modernen Aspekten des Qualitätsmanagements genügen. Dies beinhaltet primär die strukturellen Voraussetzungen hinsichtlich rund um die Uhr notfallmäßig verfügbarer räumlicher, apparativer und personeller Ressourcen. Mit einem Nebeneinander von diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen gilt es auf der Grundlage standardisierter Protokolle prioritätenorientiert lebensbedrohliche, funktionsbedrohende und letztendlich alle Verletzungen zu erfassen. Entsprechend dieser Dringlichkeiten steht die Wiederherstellung bzw. Sicherung des Kreislaufes durch Blut- und Faktorensubstitution sowie durch operative Maßnahmen an erster Stelle, noch vor der Dekompression schwerer intrakranieller Verletzungen. Im Bereich der abdominellen und retroperitonealen Verletzungen hat sich bei instabilem Kreislauf für die Primärversorgung das Konzept der „damage control surgery“ mit primärem Packing und sekundärer Revision weltweit etabliert. Bei stabilen Kreislaufverletzungen ist bei Verletzungen parenchymatöser Organe unter intensivmedizinischer Überwachung häufig ein konservatives Vorgehen indiziert. Auch bezüglich der Verletzungen des Bewegungsapparates ist das „Damage-control-orthopedics-Konzept“ mit primärer minimal-invasiver Frakturstabilisierung und sekundärer definitiver Versorgung zunehmend verbreitet. Zur Beurteilung der Ergebnisqualität ist eine standardisierte Dokumentation mit regelmäßigen Auswertungen und regelmäßigen Rückkopplungsmechanismen erforderlich, sowohl intern, z. B. durch Qualitätszirkel, als auch extern durch die Teilnahme am Traumaregister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie.