Erschienen in:
01.03.2009 | Leitthema
Multimodale Therapie bei Weichteilsarkomen des Erwachsenen
verfasst von:
PD Dr. F. Lordick
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 3/2009
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Zusammenfassung
Die aktuelle lokale Therapie von Weichteilsarkomen nimmt im Vergleich zu früher mehr Rücksicht auf Organ- und Funktionserhalt. Amputationen und ähnlich mutilierende Eingriffe am Körperstamm werden seltener durchgeführt. Dafür hat die multidisziplinäre Therapie, insbesondere die adjuvante Strahlentherapie an Bedeutung gewonnen. Sie führt zu einer signifikanten Verbesserung der lokalen Tumorkontrolle bei Hochrisikosarkomen und bei knappen Resektionsgrenzen. Das Gesamtüberleben hat sie leider bisher nicht nennenswert verbessern können. Auch perioperative Chemotherapien haben bisher global nicht zu einer Verbesserung der Gesamtprognose beigetragen. Fortschritte zeichnen sich jedoch dort ab, wo ein besseres Verständnis über die Pathogenese und das molekulare Profil von Sarkomsubtypen besteht und damit spezifische medikamentöse Therapien zum Einsatz gebracht werden können. Ein Beispiel ist die Behandlung von fortgeschrittenen gastrointestinalen Stromatumoren mittels Imatinib, einem Kinase-Inhibitor am c-kit-Rezeptor. Aktuell ist das wichtigste Instrument zur Verbesserung der Prognose bei Weichteilsarkomen die frühzeitige Überweisung des Patienten an ein erfahrenes Referenzzentrum, wo bereits die Diagnostik und im Weiteren die Therapiesteuerung im multidisziplinären Kontext und unter Berücksichtigung der aktuellen Datenlage, der Leitlinien und laufender Studien erfolgen kann.