Erschienen in:
01.06.2010 | Originalien
Qualität der BQS-Dokumentation
Datenevaluation anhand intra- und postoperativer Komplikationen nach Cholezystektomien
verfasst von:
J. Jakob, M. Hinzpeter, C. Weiß, J. Weiß, M. Schlüter, S. Post, Prof. Dr. P. Kienle
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 6/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel war die Validierung der BQS (Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH) -Datensätze bezüglich intra- oder postoperativer Komplikationen bei Cholezystektomien.
Patienten und Methoden
Die von uns im Jahre 2007 an die BQS gemeldeten Daten wurden mit der eigenen Komplikationsstatistik verglichen sowie durch eine retrospektive Krankenblattanalyse überprüft. Zusätzlich wurden Risikofaktoren für Komplikationen erfasst.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 205 Patienten in die Studie eingeschlossen. 88% der Operationen wurden laparoskopisch begonnen. Die Konversionsrate betrug 8,3%. Bei 28 Patienten traten intra- oder postoperative Komplikationen auf. Verletzungen des Ductus hepatocholedochus traten nicht auf. Die häufigsten eingriffsspezifischen Komplikationen waren Wundheilungsstörungen (n=7). In der multivariaten Analyse führten die Risikofaktoren ASA-Status (Odds Ratio 3,29, 95%-Konfidenzintervall 2,12–5,10, p<0,01) und akute Cholezystitis (Odds Ratio 7,71, Konfidenzintervall 2,96–20,08, p<0,01) zu einer signifikanten Erhöhung der Komplikationsrate. Mit 13/28 richtig-positiv dokumentierten Komplikationen lag eine signifikante Unterdokumentation bei den BQS-Daten vor (p<0,01). Die Sensitivität der BQS-Komplikationsmeldung betrug 46%, die Spezifität 98%.
Schlussfolgerung
Bezüglich der Komplikationen lag eine deutliche Unterdokumentation bei den BQS-Daten vor. Sollte es sich um repräsentative Daten handeln, wären Rückschlüsse auf die Versorgungsqualität oder ein Benchmarking anhand der BQS-Dokumentation nicht aussagekräftig, insbesondere bei fehlender Gewichtung nach Risikofaktoren.