Erschienen in:
01.02.2012 | Originalien
Weichgewebssarkome der oberen Extremität
Analyse prognoserelevanter Faktoren bei 160 Patienten
verfasst von:
Prof. Dr. M. Lehnhardt, C. Hirche, A. Daigeler, O. Goertz, A. Ring, T. Hirsch, D. Drücke, J. Hauser, H.U. Steinau
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 2/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Identifikation unabhängiger Prognosefaktoren für Weichgewebssarkome ist zur Reduktion der tumorbezogenen Mortalität und der Lokalrezidivraten essenziell. Während die Kriterien der weiten Resektion mit Sicherheitsabständen von >1 cm an der unteren Extremität in der Regel ohne erhöhten Funktionsverlust erzielt werden können, müssen Sicherheitsabstände für den Funktions- und Extremitätenerhalt an der oberen Extremität unter Wahrung einer R0-Situation regelmäßig unterschritten werden. Das Ziel der vorliegenden Studie war die Analyse potenzieller Einflussfaktoren auf das Gesamtüberleben und die Lokalrezidivrate bei 160 Patienten mit Weichgewebssarkomen der oberen Extremität unter besonderer Berücksichtigung des Resektionsstatus und des funktionellen Outcomes.
Patienten und Methoden
Insgesamt 160 Patienten mit Weichgewebssarkom der oberen Extremität wurden retrospektiv analysiert sowie potenzielle Prognosefaktoren für das Gesamtüberleben und die Lokalrezidivrate (Primär- vs. Rezidivtumor, Tumorgröße, Resektionsstatus, Malignitätsgrad, adjuvante Therapien, Lokalisation) untersucht. Als weitere Zielparameter wurden die funktionellen Ergebnisse (DASH-Score) und die Amputationsrate bestimmt.
Ergebnisse
Bei 130 Patienten konnte ein R0-Status (81%) erreicht werden, eine Amputation war bei 19 Patienten notwendig (12%). Die 5-Jahres-Überlebensrate betrug 81% für Primärtumoren und 55% für Rezidivtumoren der oberen Extremität. Die 5-Jahres-Rezidivrate war für Primärtumoren 18% und für Rezidivtumoren 43%. In der Varianzanalyse konnten als unabhängige Prognosefaktoren die Tumorart, Tumorgröße, Malignitätsgrad und der Resektionsstatus identifiziert werden. Der DASH-Score ergab einen median von 30 (0–100; 0=gesunde Seite)
Schlussfolgerung
Die onkologisch gerechte Resektion im Gesunden (R0-Resektion) stellt weiterhin die wichtigste Maßnahme im multidisziplinären Behandlungskonzept aller Weichgewebssarkome, so auch an der oberen Extremität, dar. Die Reduktion der in der Literatur empfohlenen Sicherheitsabstände unter der Wahrung einer R0-Resektion bleibt ohne signifikanten Einfluss auf das Gesamtüberleben.