Erschienen in:
01.12.2009 | Originalien
Vergleichende In-vitro-Studie zur Zytotoxizität klinisch eingesetzter Antiseptika
verfasst von:
T. Hirsch, F. Jacobsen, A. Rittig, O. Goertz, A. Niederbichler, H.U. Steinau, H.M. Seipp, Prof. Dr. L. Steinstraesser
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 12/2009
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Zusammenfassung
Hintergrund
Antiseptika zur Behandlung chronischer und infizierter Wunden gehören zur Standardtherapie. Erkenntnisse über toxische Eigenschaften gegenüber dem Wund- und Hautgewebe sind jedoch kaum vorhanden. Diese Studie untersucht den Einfluss von Wundantiseptika auf die Vitalität und Proliferation humaner kutaner Zellen.
Material und Methoden
Die Antiseptika Lavasept (PHMB), Octenisept (Octenidin) und Betaisodona (PVP-Jod) wurden mittels MTT-Assay und BrDU-ELISA auf zytotoxische Effekte gegenüber der HaCaT-Zelllinie, primären humanen Keratinozyten und Fibroblasten untersucht.
Ergebnisse
Lavasept besaß nur geringen Einfluss auf Vitalität und Zellproliferation. Betaisodona und Octenisept induzierten eine signifikante Reduktion der Zellvitalität (p<0,05) bis zu 0% überlebender Fibroblasten bei 7,5% (Betaisodona) bzw. 10% (Octenisept) sowie der Zellproliferation auf 0% bei Keratinozyten durch Konzentrationen von 7,5% (Betaisodona und Octenisept).
Schlussfolgerung
Die Studie zeigt, dass herkömmlich verwendete Wundantiseptika deutlich toxische Effekte besitzen. Sowohl antimikrobielle Potenz als auch toxische Eigenschaften der einzelnen Antiseptika müssen bei der Wundbehandlung berücksichtigt werden. Insgesamt zeigte die PHMB-Lösung (Lavasept) die geringste toxische Wirkung.