Erschienen in:
01.11.2006 | Phoniatrie und Pädaudiologie
Faktorenanalytische Untersuchungen zur Konstruktvalidität des Tests „Basiskompetenzen für das 1.–4. Schuljahr“ zur Überprüfung der phonologischen Verarbeitung
On the validation of the “Base competence for school years 1–4” test for determining phonological processing
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. h.c. M. Ptok, N. Buller
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 11/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die bewusste phonologische Verarbeitung, auch phonologische Bewusstheit genannt, ermöglicht das Erkennen von Reimen, das Silbenerkennen, die Anlautidentifizierung und allgemein die gedankliche Manipulation von Sprachlauten. Sie gilt als wesentliche Basis für einen regelrechten Schriftspracherwerb. Mit dem kommerziell erhältlichen Test BAKO 1–4 (Basiskompetenzen für das 1.–4. Schuljahr) kann diese phonologische Verarbeitung bei Kindern in den ersten 4 Schuljahrgängen getestet werden. Unklar ist allerdings, welche Grundfähigkeiten mit den einzelnen Untertests abgeprüft werden.
Material und Methode
Bei 62 Grundschulkindern wurde der BAKO 1–4 durchgeführt und die Ergebnisse statistisch aufgearbeitet.
Ergebnisse
In der Faktorenanalyse konnten 2 Faktoren extrahiert werden, die kumulativ 62% der Gesamtvarianz erklären.
Diskussion
Nach den hier vorstellten Ergebnissen werden mit dem BAKO 1–4 zwei verschiedene Basisfähigkeiten abgeprüft. Eine dieser Fähigkeiten scheint die „bewusste phonologische Verarbeitung im engeren Sinne“ zu sein. Die zweite Grundfähigkeit scheint keine reine Fähigkeit zur phonologischen Verarbeitung zu sein, sie scheint vielmehr mit der Entscheidungsfindung zusammenhängen. Dies sollte insbesondere bei der Testung von eher entscheidungsunsicheren Kindern berücksichtigt werden.