Erschienen in:
01.09.2006 | Originalien
Die implantatassoziierte posttraumatische Osteitis
Bakterielle Biofilme und Infektabwehr als Protagonisten der lokalen Entzündungsreaktion
verfasst von:
PD Dr. C. Wagner, G. M. Hänsch, A. Wentzensen, V. Heppert
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 9/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
Die Bildung bakterieller Biofilme auf Implantaten ist eine schwerwiegende Komplikation traumatologisch-orthopädischer Eingriffe. Ziel dieser Studie war es herauszufinden, ob und wie sich die Immunabwehr mit bakteriellen Biofilmen auseinandersetzt und ob dies zu der Pathogenese der Erkrankung beiträgt.
Methode
In einer prospektiven Studie mit 74 Patienten mit implantatassoziierter posttraumatischer Osteitis wurden sowohl die peripheren Blutzellen wie auch die Zellen des intraoperativ gewonnenen entzündlichen Infiltrats phänotypisch und funktionell charakterisiert.
Ergebnisse
Gefunden wurde eine massive Infiltration von Granulozyten, deren bakterizide Eigenschaften, wie Sauerstoffradikalproduktion und Expression aktivierungsassoziierter Oberflächenrezeptoren aufreguliert waren.
Schlussfolgerung
Zwar werden Granulozyten bei der implantatassoziierten Osteitis aktiviert und infiltrieren das infizierte Gewebe; sie sind jedoch nicht in der Lage, die Infektion zu kontrollieren. Durch die Freisetzung ihrer zytotoxischen Entitäten könnten sie zur Gewebezerstörung bis hin zur Osteolyse beitragen.