Erschienen in:
01.01.2007 | Originalien
Intraoperative Durchleuchtungszeiten bei elastisch stabiler intramedullärer Nagelung (ESIN) im Wachstumsalter
Beobachtungen an 162 Schaftfrakturen langer Röhrenknochen
verfasst von:
Dr. R. Kraus, C. Meyer, C. Heiss, J.-P. Stahl, R. Schnettler
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 1/2007
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der erhöhte Bedarf an intraoperativer Durchleuchtungszeit bei intramedullären Osteosynthesetechniken ist von der Verriegelungsnagelung der Erwachsenen her bekannt und akzeptiert. Angaben über den Bildwandlereinsatz bei der elastisch stabilen intramedullären Nagelung (ESIN) bei Kindern und Jugendlichen liegen dagegen kaum vor.
Material und Methoden
Die Operationsprotokolle von 162 Eingriffen (8,6% Humerus, 43,8% Unterarm, 32,7% Femur, 14,9% Unterschenkel) aus einem Zeitraum von 54 Monaten wurden retrospektiv aufgearbeitet. Das Altersmittel lag mit 6,1 Jahren bei Oberschenkelfrakturen am niedrigsten, war bei Unterarm- und Unterschenkelfrakturen ähnlich (8,7 bzw. 7,9 Jahre) und erreichte bei Patienten mit Humerusfrakturen 12,4 Jahre.
Ergebnisse
Die mittlere Operations- (OP) und Durchleuchtungsdauer (DL) war bei Humerusfrakturen am höchsten (OP=58,1 min, DL=1,62 min), bei Unterarmfrakturen (OP=35,2 min, DL=1,06 min) und bei Femurfrakturen (OP=42,3 min, DL=1,27 min) im mittleren Bereich und bei Unterschenkelfrakturen (OP=29,6 min, DL=0,69 min) am niedrigsten.
Während am Unterarm die Passage der Fraktur den Großteil des Durchleuchtungsbedarfs ausmachte (52,8%), spielte am Femur neben diesem Operationsschritt (43,2%) auch die korrekte Platzierung der Nagelenden eine erhebliche Rolle (26,6%).
Schlussfolgerung
Unsere Ergebnisse und die Literaturanalyse zeigen, dass optimale technische Voraussetzungen, insbesondere der gepulste Bildwandler und geschultes Personal die intraoperative Strahlenbelastung reduzieren können.