Erschienen in:
01.04.2011 | Leitthema
Die diametaphysäre Unterarmfraktur im Kindesalter
Pitfalls und Empfehlungen in der Behandlung
verfasst von:
Dr. J. Lieber, D.W. Sommerfeldt
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 4/2011
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Zusammenfassung
Die optimale Vorgehensweise diametaphysärer Unterarmfrakturen wird kontrovers diskutiert. Stabile Frakturen bedürfen – je nach Dislokationsausmaß – nur der Ruhigstellung oder einer geschlossenen Reposition. Für instabile dislozierte Frakturen exsistieren verschiedene Therapieoptionen, die alle spezifische technische Unwägbarkeiten oder Nachteile für den Patienten aufweisen.
Vorteile zeigt bei jungen Patienten die transepiphysäre intramedulläre Kirschner-Drahtosteosynthese, die ein technisch einfaches minimal-invasives Verfahren darstellt, aber der additiven Ruhigstellung bedarf. Bei Adoleszenten ermöglicht die winkelstabile volare Plattenosteosynthese eine gipsfreie frühfunktionelle Nachbehandlung, repräsentiert jedoch das invasivste aller Verfahren. Die perkutane Kirschner-Drahtosteosynthese und die elastisch-stabile intramedulläre Nagelung (ESIN) sind in der diametaphysären Unterarmregion wegen implantattechnischen, respektive biomechanischen Problemen nicht optimal. Der Fixateur externe ist in Einzelfällen bei multifragmentären Frakturen oder Frakturen mit Biegungskeil indiziert.
Häufig ist die Wahl des Verfahrens eine individuelle Entscheidung abhängig vom Alter des Patienten, der Komplexität und Instabilität der Fraktur sowie Anforderungen an die Therapie. Das oberste Therapieziel bleibt die Vermeidung von bleibenden Einschränkungen der Umwendbewegungen.