Erschienen in:
01.02.2014 | Leitthema
Präklinisches Blutungs- und Volumenmanagement bei Schwerverletzten
verfasst von:
Dr. M. Winkelmann, M. Wilhelmi
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 2/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Polytrauma ist die wichtigste Ursache für Morbidität und Mortalität in der Altersklasse bis 45 Jahre. Mit einem Anteil von 30–40 % ist die traumatische Hämorrhagie die häufigste vermeidbare Mortalitätsursache. Etwa jeder 4. polytraumatisierte Patient erleidet eine traumainduzierte Koagulopathie (TIC).
Material und Methoden
Es erfolgte eine selektive Literaturrecherche sowie Einbringung eigener Erfahrungen an einem überregionalen Traumazentrum zur Darstellung aktueller Erkenntnisse auf dem Gebiet des präklinischen Blutungs- und Volumenmanagements beim polytraumatisierten Patienten.
Ergebnisse
Der hämorrhagische Schock ist eine klinische Diagnose und die Erkennung durch den erstversorgenden Notarzt erfordert einen schnellen Überblick über Unfallhergang, Verletzungsmuster und hämodynamischen Status des Patienten. In Zukunft werden Hilfsmittel eine valide Einschätzung des Schockgeschehens erleichtern. Die Entstehung der TIC ist multifaktoriell und im Wesentlichen durch das Zusammenwirken von Gewebeschädigung, Schock, Hypothermie, Azidose und Verdünnung gekennzeichnet. Die präklinische Therapie orientiert sich am Konzept der „damage control resuscitation“ und umfasst die temporäre oder definitive Blutstillung, eine permissive Hypotension mit einem systolischen Zielblutdruck von 80–90 mmHg (≥ 80 mmHg bei SHT) durch zurückhaltende Infusion vornehmlich kristalloider Lösungen, den Wärmeerhalt und den Azidoseausgleich.
Schlussfolgerung
Der derzeitige Wissensstand und aktuelle Therapieempfehlungen sind dargestellt.