Erschienen in:
01.01.2008 | Leitthema: Screening
Osteoporosescreening
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. C. Kasperk
Erschienen in:
Die Radiologie
|
Ausgabe 1/2008
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Von der Volkskrankheit Osteoporose sind in Deutschland etwa 7 Mio. Patienten betroffen und sie trägt zu einer beträchtlichen Einschränkung der Lebensqualität bei. Das klinische Beschwerdebild, die Anamnese und Evaluation von Risikofaktoren für das Vorliegen einer Osteoporose erlauben in erster Näherung die Einschätzung eines individuellen Osteoporoserisikoprofils. Auf der Grundlage dieses Risikoprofils ist erst dann die Indikation für eine weitere osteodensitometrische und laborchemische Diagnostik gegeben. Bestehen Rückenschmerzen oder ein klinischer Anhalt für röntgenmorphologisch erkennbare knöcherne Veränderungen, sollte zumindest einmalig eine Röntgenuntersuchung der BWS und LWS erfolgen. Bestätigt sich der Verdacht auf eine osteoporotische Knochenfestigkeitsminderung mit einem entsprechend erhöhten Frakturrisiko, kann unter Berücksichtigung auch des Alters die Indikation für eine Therapie gestellt werden. Es steht eine große Zahl evidenzbasierter pharmakologischer Therapiekonzepte zur Verfügung, um die Knochenfestigkeit zu bessern und dadurch das Frakturrisiko zu senken. Hierzu gehören neben Kalzium und Vitamin D auch antiresorptive und knochenanabole Substanzen, üblicherweise über 3–5 Jahre verabreicht. Die pharmakologische Therapie muss begleitend zu einer effizienten Schmerztherapie und neuromuskulären Rehabilitation erfolgen, um das Sturzrisiko insbesondere älterer Patienten zu senken und die Mobilität sowie eine selbst bestimmte kompetente Lebensführung sicherzustellen.