Erschienen in:
01.03.2009 | Leitthema
PET-CT bei neuroendokrinen Tumoren und nuklearmedizinische Therapiemöglichkeiten
verfasst von:
PD Dr. K. Scheidhauer, M. Miederer, F.C. Gaertner
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 3/2009
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Zusammenfassung
Neuroendokrine Tumoren (NET) besitzen biochemische Eigenschaften und Zielstrukturen, die mittels spezifischer Radioliganden sowohl eine nuklearmedizinische Bildgebung zur Diagnostik als auch eine Radionuklidtherapie ermöglichen. Die Somatostatinrezeptorszintigraphie ist im Management neuroendokriner Tumoren schon lange ein wichtiger Bestandteil des diagnostischen Work-up. In den letzten Jahren wurde zudem eine Reihe von PET-Tracern entwickelt, mit denen sich z. B. Somatostatinrezeptoren oder die Aufnahme biogener Amine darstellen lassen. So können mittels PET-CT in direkter Kombination mit morphologischer Bildgebung Primärtumoren und Metastasen hochauflösend und sensitiv detektiert werden. Vorteile der PET-CT im Vergleich zur konventionellen 111Indium-Octreotidszintigraphie sind u. a. eine höhere Ortsauflösung, eine niedrigere Strahlenexposition sowie die Möglichkeit der Quantifizierung des Traceruptakes, wodurch ein Therapiemonitoring ermöglicht wird. Durch die Markierung mit therapeutischen Radioisotopen wie den Betastrahlern 177Lutetium oder 90Yttrium lässt sich zudem eine systemische, zielgerichtete Radionuklidtherapie mit Somatostatinanaloga („peptide radionuclide radiation therapy“, PRRT) als therapeutische Option bei inoperablen und metastasierten neuroendokrinen Tumoren erfolgreich durchführen.