Erschienen in:
01.03.2012 | Leitthema
Präklinische Bildgebung im Tiermodell bei Strahlentherapie
verfasst von:
Prof. Dr. K. Nikolaou, C.C. Cyran, K. Lauber, M.F. Reiser, D.-A. Clevert
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 3/2012
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Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Die moderne Strahlentherapie profitiert maßgeblich von einer detaillierten wie auch funktionellen prätherapeutischen Bildgebung.
Radiologische Standardverfahren
Die üblicherweise prätherapeutisch eingesetzten radiologischen Standardverfahren wie die Computertomographie liefern zwar hochwertige morphologische Details, jedoch keine funktionelle Information.
Methodische Innovationen
Es ist somit ein zunehmender Bedarf an funktionellen und molekularen Bildgebungsmodalitäten feststellbar, mit denen ergänzend zur morphologischen Bildgebung auch biologisch-funktionelle Informationen über den Tumor zur Verfügung gestellt werden.
Leistungsfähigkeit
Die dynamische kontrastmittelverstärkte MRT-, CT- oder ultraschallbasierte Perfusionsbildgebung sowie Hybridverfahren wie PET/CT oder MRT/PET haben das Potenzial, vitale und/oder perfundierte Tumoranteile zu identifizieren und abzugrenzen, um so eine gezielte Strahlentherapie zu optimieren. Ziel ist eine genauere Abgrenzung und Behandlung des Tumors bei gleichzeitiger Reduzierung der Dosis und Schonung des umliegenden gesunden Gewebes.
Bewertung
In der Entwicklung neuer bildgebender Methoden für die Planung einer individualisierten Strahlentherapie kommt der präklinischen, wissenschaftlichen Bildgebung und Forschung eine besondere Rolle zu, da nur in einem präklinischen Setting, also in tierexperimentellen Tumormodellen, die Möglichkeiten einer multimodalen Bildgebung ausreichend genau evaluiert und weiterentwickelt werden können.
Empfehlung für die Praxis
Neue funktionelle bildgebende Methoden werden für die Überwachung einer frühen Therapieantwort („early response“) unter Strahlentherapie oder für die Darstellung der Wertigkeit neuer Kombinationstherapien (z. B. Antiangiogenese plus Strahlentherapie) eine zunehmende Rolle spielen.