Erschienen in:
01.01.2007 | Übersichten
Die Wertigkeit des 2005 modifizierten Gleason-Gradings in der urologischen Diagnostik von Prostatakarzinomen
verfasst von:
Prof. Dr. B. Helpap, L. Egevad
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 1/2007
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Zusammenfassung
In mehreren Konferenzen der „International Society of Uropathology“ (ISUP) wurde das Gleason-Grading der Routinediagnostik von Stanzbiopsien aus der Prostata angepasst. Die wesentlichen Ergebnisse sind die Dokumentation aller vorkommenden Muster (primär, sekundär und tertiär) und eine Verschiebung der maximalen Gleason-Scores bei Biopsien von 6 nach 7a(3+4), bei radikalen Prostatektomien von 6 und 7 nach 7a und 7b(4+3). Die Übereinstimmung zwischen Biopsien und radikalen Prostatektomien beträgt >80%. Score-2- bis -4-Karzinome gibt es nicht in der Peripherie. pT2-Karzinome der Prostata mit guter Prognose haben nach dem modifizierten Grading einen maximalen Score von 7a, pT3-Karzinome mit schlechterer Prognose einen solchen von 7b und höher. Hieraus ist zu folgern, dass der prognostische Wert von Gleason-Score 6 und 7a ähnlich ist, sodass die Grenze von Low- zu High-grade-Karzinomen wahrscheinlich zwischen Gleason-Score 7a und 7b liegt. Bei den verschiedenen Therapieoptionen sollten die Gleason-Scores nach dem modifizierten Gleason-Ggrading berücksichtigt werden.