Erschienen in:
01.04.2008 | Leitthema
En-bloc-Spondylektomie und Defektrekonstruktion bei Primärtumoren und Solitärmetastasen der Wirbelsäule
verfasst von:
Prof. Dr. H. Halm, A. Richter, T. Lerner, U. Liljenqvist
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 4/2008
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Zusammenfassung
Bei Primärtumoren der Wirbelsäule und mit Einschränkungen bei Solitärmetastasen ist das Ziel der operativen Behandlung die Heilung der Erkrankung. Da die Prognose primär maligner Knochentumoren bei intraläsionalem Vorgehen extrem schlecht ist, muss eine extraläsionale En-bloc-Spondylektomie bzw. Resektion angestrebt werden. Hierfür ist es zur Therapieplanung wichtig, ein erprobtes chirurgisches Stagingsystem zu benutzen. An der Wirbelsäule hat sich dabei das WBB-Stagingsystem bewährt, welches die Prinzipien der Enneking-Klassifikation für Extremitätentumoren an die Wirbelsäule transferiert. Im Anschluss an die möglichst extraläsionale En-bloc-Spondylektomie erfolgt eine primärstabile dorsoventrale Rekonstruktion und Stabilisation der Wirbelsäule, dorsal mit winkelstabilem Fixateur, ventral idealerweise mittels Wirbelkörperersatzimplantat. Ob eine extraläsionale Resektion möglich ist, hängt von der Lage und Ausdehnung des Tumors ab. Literatur und eigene Ergebnisse belegen für primär maligne Knochentumoren eine gute Prognose, sofern der Tumor extraläsional resektabel war und einen guten Regressionsgrad aufwies. Deutlich schlechter ist die Prognose bei Vorliegen einer Solitärmetastase, sodass hier v. a. die lokale Tumorkontrolle im Vordergrund steht, wenn gleich auch hier primär ein kurativer Therapieansatz besteht.