Erschienen in:
01.01.2009 | Leitthema
Die Außenrotationsruhigstellung nach primärtraumatischer Schulterluxation
verfasst von:
S. Pauly, C. Gerhardt, C. Nikulka, Dr. M. Scheibel
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 1/2009
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Zusammenfassung
Die orthetische Immobilisation des reponierten Glenohumeralgelenks nach Erstluxation erfolgt historisch bedingt zumeist in Innenrotationsstellung des Arms. Abhängig von verschiedenen in- und extrinsischen Prognosefaktoren resultieren darunter teils unbefriedigend hohe Reluxationsraten von bis zu 96%, insbesondere bei jungen Patienten mit hohem funktionellem Anspruch. In verschiedenen Grundlagenarbeiten wurde eine verbesserte Reposition und anatomische Position des abgelösten anteroinferioren Kapsel-Labrum-Komplexes in Außenrotation nachgewiesen.
Erste vorliegende klinische Untersuchungen scheinen den Nutzen der Immobilisationsposition zu belegen. Nach Außenrotationsruhigstellung wurden signifikant geringere Reluxationsraten und eine anatomiegetreuere Position der abgelösten passiven Stabilisatoren im Vergleich zur herkömmlichen Immobilisation in Innenrotation nachgewiesen. Dennoch ist die Anzahl verfügbarer Daten derzeit noch limitiert. Insbesondere in Bezug auf die exakte Immobilisationsposition des Humeruskopfes, den Einfluss des Hämarthros und der spezifischen Kapsel-Labrum-Läsion auf das radiologische und klinische Resultat sind weitere prospektive Studien mit entsprechenden Nachuntersuchungszeiträumen wünschenswert, um den exakten Stellenwert dieses Therapiekonzepts evaluieren zu können.