Erschienen in:
01.08.2011 | Leitthema
Dreidimensionale Korrekturprinzipien einer dreidimensionalen Deformität
Möglichkeiten und Relevanz der operativen Optimierung der Thorakalkyphose in der Skoliosechirurgie
verfasst von:
Dr. B. Wiedenhöfer, C.H. Fürstenberg, K. Schröder, M. Akbar
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 8/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bis heute besteht kein Konsens, wie eine adoleszente idiopathische Skoliose (AIS) und speziell der thorakale Flachrücken operativ zu behandeln sind. Lange Zeit wurde primär auf die koronare Korrektur der Deformität geachtet und die sagittale Komponente vernachlässigt. Die Arbeit gibt aus der aktuellen Literatur und eigenen Daten eine Übersicht über die optimale Einstellung der Wirbelsäule zur Vermeidung von Sekundärkomplikationen. Es werden verfahrensspezifisch die Auswirkungen der Standardverfahren der Skoliosekorrektur inkl. der immanenten Vor- und Nachteile und der auf die globalen und positionellen Parameter der sagittalen Balance (sagittales Lot, „lumbar lordosis“ [LL], „thoracic kyphosis“ [TK], „pelvic tilt“ [PT], „sagittal slope“ [SSL] und „pelvic incidence“ [PI]) und deren Anwendung für die operative Therapieplanung dargestellt.
Ergebnisse
Retrospektiv wurden 24 Patienten (2 Gruppen zu je 12 Patienten) mit AIS und dorsaler Korrekturspondylodese mit (A) bzw. ohne (B) additive Osteotomien in der Auswirkung auf die spinopelvine Balance und die Health-Related Quality of Life (HRQoL) erfasst. Gruppe A hatte eine signifikante Reduktion der TK, LL und des SSL sowie Zunahme des PT, Gruppe B umgekehrt. Eine Korrelationsanalyse ergab eine signifikante Abhängigkeit der HRQoL vom PT.
Diskussion
Sowohl die eigenen Daten als auch die der Literatur zeigen, dass operative Korrekturen unabhängig vom gewählten Verfahren einer sorgfältigen Planung unter Berücksichtigung der sagittalen spinopelvinen Parameter bedürfen. Rigide Flachrückenprofile erfordern additive Osteotomien.