Erschienen in:
01.09.2003 | Übersichten
Entzündliche Schilddrüsenerkrankungen
Epidemiologie, Klinik und Morphologie
verfasst von:
S.-Y. Sheu, Univ.-Prof. Dr. K. W. Schmid
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Ausgabe 5/2003
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Zusammenfassung
Entzündungen machen etwa 20% aller Schilddrüsenerkrankungen aus. Früher wurden die Schilddrüsenentzündungen nach dem klinischen Verlauf in akute, subakute und chronische Verlaufsformen unterteilt. Heute müssen wohl fast alle Entzündungen der Schilddrüse als autoimmunbedingt angesehen werden. Die häufigste Form ist die Autoimmunthyreoiditis (AIT) mit oder ohne subklinischer/manifester Hypothyreose ; seltenere Formen autoimmunogener Thyreoiditiden umfassen die subakute Thyreoiditis de Quervain, die schmerzlose ("silent") Thyreoiditis, die Post-partum-Thyreoiditis sowie die invasiv-sklerosierende Thyreoiditis Riedel. Noch seltener sind nichtautoimmunogene Schilddrüsenentzündungen (akute eitrige Thyreoiditis, Strahlenthyreoiditis).
Thyreoiditiden sind klinisch und morphologisch eine wichtige Differenzialdiagnose von Schilddrüsentumoren. Deren Kenntnis ist daher für den Pathologen bei der Beurteilung von Schilddrüsenpräparaten (präoperative Feinnadelaspirations-Biopsie, intraoperativer Gefrierschnitt, Paraffinhistologie) unabdingbar. Der folgende praxisbezogene Artikel versucht, anschaulich einen Überblick über die Epidemiologie, Klinik und Morphologie der verschiedenen Thyreoiditiden zu geben.