Erschienen in:
01.09.2010 | Originalien
Narbenbildung nach Hornhautvernetzung beim Keratokonus
verfasst von:
F. Raiskup, A. Kißner, A. Hoyer, E. Spörl, L.E. Pillunat
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 9/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Retrospektiv wurde die Entwicklung stromaler Narben nach Hornhautvernetzung (CXL) beim Keratokonus beurteilt.
Patienten und Methoden
Ausgewertet und für 1 Jahr nachbeobachtet wurden 163 mit CXL behandelte Augen von 127 Patienten mit Stadium 1–3 eines Keratokonus nach Krumeich-Klassifikation. Zur ersten und allen folgenden Untersuchungen wurden unkorrigierter und bestkorrigierter Visus, Spaltlampenuntersuchung, Hornhauttopographie und Hornhautdicke erfasst.
Ergebnisse
Ein Jahr nach CXL gab es bei 149 Augen (91,4%) von 114 Patienten klare Hornhautbefunde ohne stromale Narbe (Kontrollgruppe) und bei 13 Patienten klinisch signifikante stromale Narben (Narbengruppe). Präoperativ lagen die mittleren K-Werte am Apex in der Kontrollgruppe bei 62,1±13,8 dpt und in der Narbengruppe bei 71,1±13,2 dpt (p=0,02). Der Mittelwert der Hornhautdicke betrug präoperativ 478,1±52,4 μm in der Kontrollgruppe und 420,0±33,9 μm in der Narbengruppe (p<0,001). Unkorrigierter und bestkorrigierter Visus waren präoperativ in beiden Gruppen ähnlich (p=0,59 bzw. p=0,75), verbesserten sich postoperativ in der Kontrollgruppe (p=0,023 bzw. p=0,001), verminderten sich jedoch in der Narbengruppe (p=0,012 bzw. p=0,004).
Schlussfolgerung
K-Werte und Hornhautdicke können u. a. als Risikofaktoren für die Bildung stromaler Narben nach CXL angesehen werden. Ein fortgeschrittener Keratokonus scheint mit einem höheren Risiko der Entwicklung stromaler Hornhautnarben aufgrund verminderter Hornhautdicke, hoher Hornhautkrümmung und intrinsischer Gewebeeigenschaften assoziiert zu sein.