Erschienen in:
01.11.2010 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Infarktbedingter kardiogener Schock
Ursache, Diagnose und Behandlung
verfasst von:
Prof. Dr. M. Buerke, H. Lemm, S. Dietz, K. Werdan
Erschienen in:
Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 8/2010
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Zusammenfassung
Der kardiogene Schock ist durch den Zustand der unzureichenden Gewebsperfusion aufgrund kardialer Dysfunktion charakterisiert. Häufig wird der kardiogene Schock durch einen akuten Myokardinfarkt verursacht. Die Sterblichkeit bei Patienten mit kardiogenem Schock ist mit 50–70% sehr hoch. Die Pathophysiologie des kardiogenen Schocks beinhaltet eine Abwärtsspirale: Ischämie verursacht eine myokardiale Dysfunktion, diese wiederum verschlimmert die Myokardischämie. Myokardstunning und/oder „hibernating“ Myokard kann den kardiogenen Schock verstärken. Dadurch kann sich ein Multiorgandysfunktionssyndrom (MODS) entwickeln. Der Schlüssel für ein optimales Ergebnis ist ein organisiertes Vorgehen: schnelle Diagnose und sofortige Einleitung der Therapie mit Anhebung des Blutdrucks und Steigerung der Herzleistung mit verbesserter Perfusion. Rasche koronare Revaskularisierung ist von entscheidender Bedeutung. In vielen Krankenhäusern erfolgt die Stabilisierung mit der intraaortalen Ballongegenpulsation (IABP). Bisher konnte jedoch in randomisierten Studien keine Reduktion der Sterblichkeit für die IABP gezeigt werden. Um medikamentös eine verbesserte Perfusion und ausreichende Perfusionsdrücke zu erzielen, wird Dobutamin alleine oder in Kombination mit Noradrenalin eingesetzt. Jüngste Studien haben gezeigt, dass der Kalziumsensitizer Levosimendan im kardiogenen Schock eine sinnvolle Therapieergänzung sein kann.