Erschienen in:
01.04.2005 | Übersichten
Neurologische Komplikationen und Wirkverlust unter intrathekaler Schmerztherapie
Drei Fallberichte und Auswertung der Literatur
verfasst von:
Dr. D. Kindler, C. Maier, T. Kagel, S. Schulz, T. Weiss, M. Zenz
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 2/2005
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Zusammenfassung
In einer neuen Leitlinie der DGSS wird die intrathekale Opioidtherapie als nachgewiesen effektiv und relativ nebenwirkungsarm beschrieben. Wir überprüften diese Aussage durch eine Literaturauswertung und kritische Sichtung von Krankenverläufen eigener Patienten (n=3). In diesen Fällen (sowie 8 weiteren) führte die Explantation und Umstellung auf orale Opioide zu einer deutlich besseren Schmerzlinderung sowie zum Abklingen der unerwünschten Ereignisse.
Die von uns diskutierten Probleme scheinen keine Raritäten zu sein, sondern Komplikationen, die durchaus häufig beschrieben werden. Die Langzeitwirksamkeit intrathekaler Opioide ist nicht ausreichend belegt, ihre Wirkstärke zudem nicht hoch. Die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse ist vergleichbar mit der einer oralen Opioidmedikation, allerdings sind gravierende neurologische Komplikationen möglich. Um Dosiseskalationen zu vermeiden und neurologische Komplikationen rechtzeitig zu erkennen, ist eine konsequente Nachkontrolle durch den Operateur oder durch ein erfahrenes Schmerzzentrum erforderlich.