Erschienen in:
01.06.2006 | Originalien
Fear Avoidance Beliefs und Funktion bei älteren Personen mit chronischem Rückenschmerz
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. H.-D. Basler, S. Quint, U. Wolf
Erschienen in:
Der Schmerz
|
Ausgabe 3/2006
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Es wird untersucht, in welcher Weise sich Fear Avoidance Beliefs (FABs) auf subjektive und objektive Funktionsparameter sowie auf den Schmerz bei älteren Erwachsenen auswirken. FABs werden operationalisiert über eine Fünf-Item-Skala gleichen Namens, die über eine interne Konsistenz von α=0,74 verfügt. Einbezogen wurden 152 ältere Patienten mit Schmerzen im Rücken, die fast in der Hälfte der Fälle auf eine Spondylose zurückgeführt wurden. Das Durchschnittsalter betrug 70,1 Jahre (SD=4,1; Spanne 65–84). Alle Patienten nahmen an einem standardisierten physiotherapeutischen Programm mit zehn halbstündigen Sitzungen teil. Datenerhebungen fanden vor (t1), unmittelbar nach (t2) und sechs Monate nach (t3) Abschluss der physiotherapeutischen Behandlung statt. Primäres Outcome-Kriterium ist die Funktion, die zum einen als subjektives Maß durch den Funktionsfragebogen Hannover und zum anderen als objektives Maß durch die mit der Ultraschalltopometrie gemessene Anteflexion bestimmt wurde. Sekundäre Outcome-Kriterien sind Schmerzparameter. Zum Messzeitpunkt t1 wurden die Patienten in drei Gruppen mit stark, mittel oder gering ausgeprägten FABs eingeteilt. Zweifaktorielle Varianzanalysen mit Post-hoc-Tests zeigen in beiden Funktionsparametern für die Gruppe mit hohen FABs zu allen Messzeitpunkten ungünstigere Werte. Ein Einfluss der FABs auf die Schmerzparameter ist allerdings nicht festzustellen. Es ist zu erwarten, dass die Effektivität der Physiotherapie verbessert werden kann, wenn die FABs der Patienten bei der Therapieplanung berücksichtigt werden.