Erschienen in:
01.10.2013 | Leitthema
Klinisch relevante Wechselwirkungen mit peroral applizierbaren, zielgerichtet wirksamen Tumortherapeutika
verfasst von:
Dr. H.-P. Lipp
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 10/2013
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Zusammenfassung
Hintergrund
In den letzten Jahren ist die Bedeutung der peroral applizierbaren, zielgerichtet wirksamen Tumortherapeutika – allen voran die Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI) – kontinuierlich gewachsen. Da die meisten Wirkstoffe ihre Zielenzyme reversibel inhibieren, ist die Frage, ob man in vivo tatsächlich die notwendigen inhibitorisch wirksamen TKI-Konzentrationen über die Zeit aufrechterhält, nicht abwegig.
Material und Methode
Recherche und Auswertung von Literatur und klinischen Studien.
Ergebnisse
Die orale Gabe verschiedener TKI kann mit beträchtlichen inter- und intraindividuellen Schwankungen der klinischen Pharmakokinetik, z. B. AUC-Werte (Wirkstoffexpositionen über die Zeit) und Talspiegel (Cmin-Werte), verbunden sein. Die Hintergründe sind oft sehr vielfältig und erstrecken sich substanzabhängig von Arzneimittelinteraktionen mit Protonenpumpeninhibitoren über Cytochrom-P450-Induktoren oder -inhibitoren bis zu verschiedensten Modulatoren transmembranär lokalisierter Pumpensysteme. Darüber hinaus können bereits, abhängig von der Nahrungsmittelzufuhr und von motilitätsbeeinflussenden Faktoren, nachhaltige Veränderungen der Wirkstoffkonzentrationen im Plasma beobachtet werden.
Schlussfolgerung
Angesichts der Komplexität möglicher Interaktionen bleibt offen, inwieweit von verschiedenen Produkten der komplementären und alternativen Medizin signifikante Veränderungen der klinischen Pharmakokinetik zu erwarten sind, solange keine weitergehenden Studienergebnisse vorliegen.