Erschienen in:
01.07.2012 | Leitthema
Infektion nach Nierentransplantation
verfasst von:
Prof. Dr. A. Schwarz
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 4/2012
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Zusammenfassung
Infekte nach Nierentransplantation können von der Dialysezeit mitgebracht (Hepatitis, HIV), durch das Transplantat übertragen worden (Hepatitis, HIV, Rabies, Zytomegalie, Epstein-Barr-Virus) oder bei der Transplantation erworben sein (infiziertes Perfusat, Kathetersepsis, frühe Harnwegsinfekte, Wund- und Lymphozeleninfekte, Candidiasis). Vorwiegend frühe Infekte sind demnach Wundprobleme, Harnwegsinfekte, Herpes 1 und 2, Zytomegalie (ohne Prophylaxe), und Polyoma-BK-Virus. Früh und spät auftretende Infekte sind rezidivierende Harnwegsinfekte, infektiöse Diarrhöen, bakterielle und virale Infekte der Luftwege, Polyoma-BK-Virus (über 2 Jahre), Zytomegalie (Reaktivierung), Epstein-Barr-Virus, Varizella-zoster-Virus, Pneumocystis-jirovecii-Pneumonie, Nokardiose, Tuberkulose (Reaktivierung), Hepatitis E sowie fungale Infekte. Die spiralenartige Entwicklung von steigendem immunologischem Risiko des Empfängers, immer potenteren Immunsuppressiva und mehr infektiösen Komplikationen kann nur durch die Entwicklung einer effektiven immunologischen Phänotypisierung mit Minimierung der Immunsuppression und Methoden der Empfängertoleranz überwunden werden.