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Publicly Available Published by De Gruyter February 25, 2017

Neuronale Schaltkreise von Furchtgedächtnis und Furchtextinktion

  • Carsten T. Wotjak

    Hat an der Universität Leipzig Biologie studiert und anschließend bei Prof. Rainer Landgraf am Max-Planck- Institut für Psychiatrie der Ludwig-Maximilians- Universität München zu einem neuroendokrinen Thema promoviert (1996). Nach Postdoc-Aufenthalten am Zentrum für Molekulare Neurobiologie Hamburg (Labor Prof. M. Schachner) und dem National Institute for Medical Research (Mill Hill, London, UK; Labor von Prof. T. Bliss) kehrte er im Jahr 2000 an das Max-Planck-Institut für Psychiatrie zurück, wo er seitdem die Arbeitsgruppe „Neuronale Plastizität“ leitet. Im Jahr 2011 erfolgte die Habilitation im Fach „Neurobiologie“ an der LMU München. Seine Forschungsinteressen gelten Tiermodellen für Angststörungen und der Interaktion von Ratio und Emotio. Aus seiner Forschungstätigkeit sind über 120 Originalund Übersichtsarbeiten hervorgegangen. Auszeichnungen: Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft (1996); Fellow of the German-American Frontiers of Science (GAFOS) Program der Alexander-von-Humboldt-Stiftung und der American Academy of Art and Sciences / Kavli Foundation (2009).

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    and Hans-Christian Pape

    Hat Biologie an der Ruhr-Universität Bochum studiert, in der Abteilung für Neurophysiologie von Prof. Dr. Ulf Eysel an der Medizinischen Fakultät promoviert (1986) und in Physiologie habilitiert (1993). Arbeiten als Postdoc führten ihn in die USA, an die State University of New York / Stony Brook in das Labor von Prof. Dr. Paul Adams und die Yale University in das Labor von Prof. Dr. David McCormick. Er war von 1994 bis 2004 Direktor des Institutes für Physiologie an der Otto-von- Guericke-Universität Magdeburg und dort Sprecher des SFB 426 „Limbische Strukturen und Funktionen“. Seit Ende 2004 leitet er das Institut für Physiologie I (Neurophysiologie) an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wo er 2008 den transregionalen SFB-TRR58 „Furcht, Angst, Angsterkrankungen“ gemeinsam mit Christian Büchel/ Hamburg, Jürgen Deckert/Würzburg, Paul Pauli/Würzburg und Norbert Sachser/Münster initiierte und als Sprecher vertritt. Er war von 1999 bis 2005 Mitglied des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft und ist seit 2011 Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission des Wissenschaftsrats. Auszeichnungen: 1990 Bennigsen-Förderpreis NRW, 1993 Heisenberg-Stipendium der DFG, 1997 Forschungspreis der Otto-von- Guericke-Universität Magdeburg, 1999 Gottfried-Wilhem-Leibniz-Preis der DFG, 2006 Lehrer des Jahres der Universität Münster, 2007 Max-Planck-Forschungspreis, 2008 Forschungspreis der Westfälischen Wilhelms- Universität Münster (gemeinsam mit Dr. Kay Jüngling und Dr. Thomas Seidenbecher).

From the journal e-Neuroforum

Zusammenfassung

Das Prinzip „Fressen und Gefressenwerden“ erwies sich als eine entscheidende Triebfeder der Evolution von Tier und Mensch. Dies mag erklären, weshalb es sich bei der Fähigkeit, Gefahren rechtzeitig zu erkennen und adäquat darauf zu reagieren, um stammesgeschichtlich konservierte Errungenschaften handelt, die bei Säugetieren einen hohen Grad an Homologien aufweisen. Tierexperimentelle Untersuchungen gestatten es deshalb nicht nur, neurochemische, zelluläre und molekulare Grundlagen von Schutzmechanismen wie Furcht und Angst zu entschlüsseln, sondern auch Rückschlüsse auf die Situation beim Menschen zu ziehen. Dies könnte zur Verbesserung der Prognose, Diagnose, Prävention und Therapie von Angststörungen beitragen. Unser Artikel greift mit den neuronalen Grundlagen von Furchtgedächtnis und Furchtextinktion einen zentralen Aspekt der translationalen Angstforschung heraus. Nach einer kurzen Einführung in Prinzipien der Furchtkonditionierung und Furchtextinktion werden neuronale Schaltkreise vorgestellt, die in die Entstehung und Überwindung von Furchtgedächtnis einbezogen sind. Dabei werden historisch-etablierte Prinzipien den neueren Erkenntnissen zur Organisation der synaptischen Schaltkreise gegenübergestellt. Die detaillierte Kenntnis dieser Verschaltungsmuster trägt zu unserem Grundverständnis pathologischer Formen von Furcht und Ängstlichkeit bei. Gleichzeitig lassen sich aus ihnen neue Interventionsmöglichkeiten für die Therapie von Angststörungen ableiten.

About the authors

PD Dr. Carsten T. Wotjak

Hat an der Universität Leipzig Biologie studiert und anschließend bei Prof. Rainer Landgraf am Max-Planck- Institut für Psychiatrie der Ludwig-Maximilians- Universität München zu einem neuroendokrinen Thema promoviert (1996). Nach Postdoc-Aufenthalten am Zentrum für Molekulare Neurobiologie Hamburg (Labor Prof. M. Schachner) und dem National Institute for Medical Research (Mill Hill, London, UK; Labor von Prof. T. Bliss) kehrte er im Jahr 2000 an das Max-Planck-Institut für Psychiatrie zurück, wo er seitdem die Arbeitsgruppe „Neuronale Plastizität“ leitet. Im Jahr 2011 erfolgte die Habilitation im Fach „Neurobiologie“ an der LMU München. Seine Forschungsinteressen gelten Tiermodellen für Angststörungen und der Interaktion von Ratio und Emotio. Aus seiner Forschungstätigkeit sind über 120 Originalund Übersichtsarbeiten hervorgegangen. Auszeichnungen: Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft (1996); Fellow of the German-American Frontiers of Science (GAFOS) Program der Alexander-von-Humboldt-Stiftung und der American Academy of Art and Sciences / Kavli Foundation (2009).

Prof. Dr. Hans-Christian Pape

Hat Biologie an der Ruhr-Universität Bochum studiert, in der Abteilung für Neurophysiologie von Prof. Dr. Ulf Eysel an der Medizinischen Fakultät promoviert (1986) und in Physiologie habilitiert (1993). Arbeiten als Postdoc führten ihn in die USA, an die State University of New York / Stony Brook in das Labor von Prof. Dr. Paul Adams und die Yale University in das Labor von Prof. Dr. David McCormick. Er war von 1994 bis 2004 Direktor des Institutes für Physiologie an der Otto-von- Guericke-Universität Magdeburg und dort Sprecher des SFB 426 „Limbische Strukturen und Funktionen“. Seit Ende 2004 leitet er das Institut für Physiologie I (Neurophysiologie) an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wo er 2008 den transregionalen SFB-TRR58 „Furcht, Angst, Angsterkrankungen“ gemeinsam mit Christian Büchel/ Hamburg, Jürgen Deckert/Würzburg, Paul Pauli/Würzburg und Norbert Sachser/Münster initiierte und als Sprecher vertritt. Er war von 1999 bis 2005 Mitglied des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft und ist seit 2011 Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission des Wissenschaftsrats. Auszeichnungen: 1990 Bennigsen-Förderpreis NRW, 1993 Heisenberg-Stipendium der DFG, 1997 Forschungspreis der Otto-von- Guericke-Universität Magdeburg, 1999 Gottfried-Wilhem-Leibniz-Preis der DFG, 2006 Lehrer des Jahres der Universität Münster, 2007 Max-Planck-Forschungspreis, 2008 Forschungspreis der Westfälischen Wilhelms- Universität Münster (gemeinsam mit Dr. Kay Jüngling und Dr. Thomas Seidenbecher).

Published Online: 2017-2-25
Published in Print: 2013-9-1

© 2017 by Walter de Gruyter Berlin/Boston

Downloaded on 3.6.2024 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/nf-2013-0303/html
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