Erschienen in:
01.02.2016 | Originalien
LSD-Score
Ein neues Klassifikationssystem für peristomale Hautläsionen
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. h.c. N. Runkel, W. Droste, Prof. Dr. B. Reith, Prof. Dr. E.C. Jehle, Prof. Dr. S. Benz, M. Birk, Dr. G. Staib, J. Romankiewicz, F. Hartkopf, M. Jooß
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Obwohl peristomale Hautläsionen die häufigsten Stoma-assoziierten Komplikationen darstellen, gibt es keine allgemein anerkannte Nomenklatur und Klassifikation.
Methoden
Eine aus 10 Mitgliedern intersektoral besetzte Expertengruppe entwickelte einen ganzheitlichen Bewertungsscore der peristomalen Hautläsion zur semiquantitativen Klassifizierung und Therapiestratifizierung. Dieser Score basiert auf von Stomatherapeuten und behandelnden Ärzten beurteilbaren Kriterien.
Ergebnisse
Der Score benennt und bewertet 3 graduierbare Kategorien: L = Hautläsion, S = Stomastatus und D = „Disease“ (Systemerkrankung). Die L-Kategorie beschreibt die Integrität der Haut: normal (L0), Effloreszenzen im Hautniveau (L1), zerstört (L2), lokale Infektion (L3). Die S-Kategorie bewertet den Aufwand der Stomaversorgung: nicht erhöht (S0), erhöht, aber effektiv (S1), hoch und nicht ausreichend effektiv (S2). Die kategorialen Zusatzbuchstaben O.R.P.H.E.US beschreiben anatomische Pathologien des Stomas: Ostomiestenose, Retraktion, Prolaps, Hernie, „Edema“ (Ödem), ungünstige Stomaposition. Die Systemerkrankung wird als nicht vorhanden (D0), vorhanden, aber nicht relevant (D1) und vorhanden und relevant (D2) klassifiziert. Ein auf dem LSD-Score basierender Handlungsalgorithmus empfiehlt richtungsweisende Strategien für die Stomatherapie.
Schlussfolgerung
Der LSD-Score ist für Stomatherapeuten und Ärzte verständlich, nachvollziehbar, ganzheitlich und praktikabel. Er kann sowohl zur Begriffserläuterung als auch zur Therapiestratifizierung verwendet werden.