Erschienen in:
21.04.2016 | Lungenrundherd | journal club
Oft unnötige Operationen
Misstrauen die Praktiker beim Lungenrundherd den Leitlinien?
verfasst von:
Prof. Dr. med. Hermann S. Füeßl
Erschienen in:
Pneumo News
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Ausgabe 2/2016
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Auszug
Hintergrund und Fragestellung: Die Abklärung von Lungenrundherden gehört zu den häufigen Überweisungsgründen zum Pneumologen. Ein Lungenrundherd ist in der Computertomografie definiert als eine Verschattung von ≤ 3 cm Durchmesser, die von Lungenparenchym umgeben ist. Die Prävalenz von Rundherden ist unbekannt, Schätzungen aus den USA bewegen sich zwischen 150.000 und 1.000.000 pro Jahr. Mit Zunahme der Schnittbilddiagnostik bei einer Fülle klinischer Indikationen (auch Dyspnoe und Brustschmerzen) ist zu erwarten, dass die Häufigkeit entdeckter Rundherde zunehmen wird. Die nationale Studie zum Lungenscreening aus den USA ergab, dass bei einem jährlichen CT-Screening des Thorax im Lauf von 3 Jahren pro 1000 untersuchte Personen 3 Todesfälle durch Bronchialkarzinom vermieden werden könnten. Dies führte zu einer Empfehlung zum CT-Screening mit dem Empfehlungsgrad B. Der niedrige Empfehlungsgrad berücksichtigt den Umstand, dass sich bei einer 25-prozentigen Prävalenz von im Screening entdeckten Knoten 96% dieser Knoten als gutartig erwiesen. Daher empfahl die amerikanische Pneumologengesellschaft für das Vorgehen beim Lungenrundherd Kategorien von Prätest-Wahrscheinlichkeit für ein Malignom anzuwenden. Ob diese Empfehlungen bei den Praktikern auf fruchtbaren Boden gefallen sind, wurde nun in einer Beobachtungsstudie untersucht. …