Erschienen in:
01.12.2012 | CME Zertifizierte Fortbildung
Lupusnephritis
verfasst von:
Prof. Dr. M. Haubitz
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
|
Ausgabe 10/2012
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Zusammenfassung
Bei einem systemischen Lupus erythematodes muss bei 30–90% der Patienten im Verlauf mit einer renalen Beteiligung gerechnet werden. Diese ist entscheidend für die Morbidität und die Mortalität der Patienten verantwortlich. Die Lupusnephritis wird nach der Histologie in 6 Klassen eingeteilt, wobei die Klinik keine Vorhersage der Klasse erlaubt. Daher ist eine Nierenbiopsie unumgänglich, da sich die Therapie nach der Klasse richtet. Während bei der mesangioproliferativen Lupusnephritis (Klasse II) meist die extrarenalen Manifestationen die Therapie bestimmen, kommt man bei einer proliferativen Lupusnephritis (Klasse III fokal, Klasse IV diffus) nicht um eine Immunsuppression mit Cyclophosphamid, in letzter Zeit häufiger alternativ Mycophenolat-Mofetil (MMF), nicht herum. Bei der membranösen Glomerulonephritis (Klasse V) steht die Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron (RAAS)-Systems ganz im Vordergrund. Klasse I (minimale mesangiale Lupusnephritis) und Klasse VI (Sklerose) bedürfen keiner immunsuppressiven Therapie. Neuere Therapieoptionen betreffen die B-Zell-Depletion, die Hemmung von Zytokinen oder ko-stimulatorischer Moleküle und kürzlich die Inhibition des B-Lymphozyten-stimulierenden Faktors (BLyS), wobei nun erstmals ein monoklonaler Antikörper (Belimumab) beim SLE in Kombination mit der Standardtherapie zugelassen ist.