Erschienen in:
01.03.2007 | Leitthema
Lymphadenektomie der Leisten- und Beckenregion
verfasst von:
Prof. Dr. P.M. Vogt, L.-W. Lahoda, M. Meyer-Marcotty, M. Spies, K.H. Busch
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 3/2007
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Zusammenfassung
Die drainierenden Lymphknotenstationen extraabdomineller maligner Tumoren der unteren Körperhälfte finden sich inguinal und entlang der externen Iliakalgefäße. Eine Notwendigkeit zur operativen Intervention ergibt sich bei der onkologisch-chirurgischen Therapie von Tumoren mit dominantem lymphatischem Abfluss aus dem Anorektum, Genitale, Hauttumoren, Weichteilmalignomen der unteren Abdominalregion und unteren Extremität oder bei primären Lymphknotenerkrankungen. Die aktuellen Erkenntnisse über die Biologie der Malignome, deren Metastasierungwege und die Möglichkeiten der Markierung mittels des Sentinel-Verfahrens, vor allem beim malignen Melanom, haben die Strategie der Lymphknotenchirurgie in den letzten Jahren maßgeblich beeinflusst und die radikale Lymphadenektomie zugunsten einer differenzierten Lymphadenektomie abhängig vom Tumortyp in den Hintergrund treten lassen. Eine Indikation zur Lymphadenektomie ergibt sich heute daher entweder in Form einer alleinigen diagnostischen Lymphknotenentfernung ohne klinischen Befund (Sentinel), mit klinischem Befund oder als regelhafte therapeutische Lymphadenektomie. Als weitere Indikation gilt die Lymphadenektomie im Rahmen palliativer Eingriffe. Der Schonung der Lymphabflusswege und Reduktion von Wundheilungsstörungen wird zunehmend Bedeutung zugemessen.
In diesem Beitrag sollen der aktuelle Stand der Differentialindikation, technischen Durchführung und die dabei zu berücksichtigenden prognostischen Überlegungen für die Lymphadenektomie der Inguinal- und Beckenregion dargestellt werden.