Erschienen in:
13.09.2014 | Panorama
Männer und ihr Y-Chromosom
Geschlechtsspezifische Mortalität
verfasst von:
Martin Roos
Erschienen in:
Im Fokus Onkologie
|
Ausgabe 9/2014
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Auszug
_ Dem Y-Chromosom kommen offenbar mehr Aufgaben zu als lediglich diejenige, das männliche Geschlecht festzulegen. Das haben schwedische Forscher anhand der sogenannten Uppsala Longitudinal Study of Adult Men (ULSAM) gezeigt. In Blutproben von fast 1.200 älteren Männern suchten sie nach typischen DNA-Spuren des Geschlechts-Chromosoms und konstatierten: Bei fast jedem Zehnten offenbarte sich ein Verlust des Y-Chromosoms (VYC) in hämatopoetischen Zellen. Dieser VYC korrelierte mit erhöhter Mortalität – sowohl generell als auch speziell was Tumoren als Ursache anbelangte. Hämoblastosen standen dabei allerdings nicht im Vordergrund: „Eines unserer bemerkenswerten Ergebnisse besteht darin, dass bei den Männern mit VYC im peripheren Blut nicht etwa Blutkrebs häufiger auftrat, sondern Krebserkrankungen außerhalb des hämatopoetischen Systems“, schrieben die Autoren [Forsberg LA et al. Nat Genet. 2014;46(6):624–8]. Sie spekulierten, der VYC könnte sich als leicht bestimmbarer Marker in der Krebsfrüherkennung eignen. …