Erschienen in:
24.04.2019 | Magnetresonanztomografie | Leitthema
Früharthrose und Knorpelschäden
Risikofaktoren und Prognose
verfasst von:
Prof. Dr. med. Stefan Hinterwimmer
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 3/2019
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Zusammenfassung
Veröffentlichungen über die sog. Früharthrose („early osteoarthritis“) nehmen in den letzten Jahren stetig zu. Im Jahr 2008 konnten in PubMed dazu 264 Einträge gefunden werden, 10 Jahre später (2018) waren es 636. Dies mag Ausdruck des Versuchs sein, das Welt-Gesundheits-Problem Arthrose sprichwörtlich früh an der Wurzel zu packen. Eine Früharthrose des Kniegelenks ist charakterisiert durch Knieschmerzen, arthrotische Veränderungen nach Kellgren-Lawrence Grad 0, 1 oder 2 (mit nur Osteophyten) auf konventionellen Röntgenbildern sowie mindestens eine der folgenden strukturellen Veränderungen: Knorpelschäden in der Arthroskopie, Knorpeldegeneration und/oder Meniskusdegeneration und/oder subchondrale Knochenmarkläsionen in der Magnetresonanztomographie (MRT). Demzufolge ist der Knorpelschaden entweder in der MRT-Diagnostik oder in der Arthroskopie eines von 3 Schlüsselelementen der Früharthrose. Im ersten Teil dieses Beitrags wird der im Alltagssprachgebrauch zwar viel verwendete, aber oft nicht immer klar verstandene Begriff der Früharthrose erklärt. Im zweiten Teil werden prognostische und Risikofaktoren für die Entstehung und Entwicklung dieser Knorpelschäden beleuchtet. Während gelenkprotektive Faktoren wie Bewegung, Normalgewicht und gesunde Ernährung selbst gut beeinflusst werden können, erscheinen andere Risikofaktoren wie Geschlecht, Alter und genetische Prädisposition nicht beeinflussbar. Den Kniegelenktraumata kommt eine besondere Rolle zu, die anhand einer Verletzung des vorderen Kreuzbands (VKB) dargestellt wird. Die Rolle all dieser Faktoren im Gesamtkontext der Früharthrose muss klar definiert bzw. herausgearbeitet werden.