Erschienen in:
10.02.2017 | Magnetresonanztomografie | Übersichten
Stereotaktische Laserthermokoagulation in der Epilepsiechirurgie
verfasst von:
PD Dr. C. Hoppe, J.-A. Witt, C. Helmstaedter, T. Gasser, H. Vatter, C. E. Elger
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 4/2017
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Zusammenfassung
Neben anderen stereotaktischen Verfahren verspricht die stereotaktische Laserthermokoagulation (SLT) eine schonende Ausschaltung pathologischen Gewebes. Dies dürfte zukünftig besonders für die Epilepsiechirurgie von Bedeutung sein. Gegenüber kraniellen Standardeingriffen entfällt die großflächige Kraniotomie, kortikale Schädigungen im Zugangsweg zu tief liegenden Läsionen können vermieden werden und Eingriffe in der Nähe eloquenter Hirnareale werden möglich. Wir beschreiben hier den historischen Hintergrund und das Rationale der Laserneurochirurgie und stellen die beiden verfügbaren Verfahren vor (Visualase®, NeuroBlate®; CE-Kennzeichnungen stehen noch aus). Neuartig ist die Kopplung mit MR-Bildgebung und MR-Thermometrie, durch die eine höhere Anwendungssicherheit gewährleistet werden soll. Wir berichten die klinischen Erfahrungen mit SLT in der Epilepsiechirurgie, soweit sie in kleinen Studien und Fallserien publiziert sind (ca. 200 Patienten), hinsichtlich Komplikationen, hirnstruktureller Veränderungen, Anfallsoutcome, neuropsychologischer Therapieergebnisse und Behandlungskosten. Die Rate anfallsfreier Patienten liegt etwas niedriger als bei resektiven Eingriffen. Aufgrund nicht hinreichender Studienqualität konnte ein Vorteil hinsichtlich des neuropsychologischen Outcomes bisher noch nicht überzeugend aufgezeigt werden.