Zusammenfassung
Die maligne Hyperthermie (MH) ist eine genetisch determinierte, latente Myopathie, die nach Exposition mit Triggersubstanzen, also volatilen Inhalationsanästhetika und Succinylcholin, zu einer Dysregulation der intrazellulären Ca2+-Homöostase und konsekutiv zu einer hypermetabolen Stoffwechselentgleisung führt. Die klinische Symptomatik der MH reicht von abortiven Formen mit nur einem oder wenigen Symptomen oder einer geringen Ausprägung mehrerer Symptome bis hin zur klassischen fulminanten MH-Krise, die in ca. 6% aller MH-Fälle beobachtet wird. Diagnostik, Therapie und die Anästhesieführung bei Patienten mit einer MH oder einer MH-Disposition sind Gegenstand dieses Kapitels.