Erschienen in:
23.12.2014 | Übersicht
Markerallergene von Kräuterpollen — Grundlagen und diagnostischer Nutzen im klinischen Alltag
Teil 16 der Serie Molekulare Allergologie
verfasst von:
Teresa Stemeseder, Wolfgang Hemmer, Thomas Hawranek, Dr. Gabriele Gadermaier
Erschienen in:
Allergo Journal
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Ausgabe 8/2014
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Zusammenfassung
Der Sammelbegriff „Kräuter“ bezeichnet sowohl Pflanzen, die als Küchenkräuter oder Heilpflanzen Verwendung finden, als auch die ökologisch anpassungsfähigen Beikräuter. In Europa werden allergische Reaktionen gegen Kräuter vorwiegend durch Pollen aus Traubenkraut, Beifuß, Spitzwegerich und Glaskraut ausgelöst. Bislang wurden 35 Allergene aus Kräutern identifiziert. Die relevantesten stammen aus der Proteinfamilie der Pektatlyasen, defensinähnlichen Proteine, nichtspezifischen Lipidtransferproteine und Ole-e-1-ähnlichen Proteine. Die Sensibilisierungshäufigkeit unterliegt geographischen Schwankungen und kann in bestimmten Regionen mehr als 50 % der Pollenallergiker betreffen. Aufgrund überlappender Blühzeiten, ähnlichen Habitaten, Polysensibilisierungen und kreuzreaktiven (Pan-)Allergenen ist eine genuine Kräuterpollensensibilisierung mit Extrakten schwierig zu diagnostizieren. Für alle wichtigen Kräuterpollen stehen jedoch Markerallergene für die Komponentendiagnostik zur Verfügung. Es sind dies Amb a 1 (Traubenkraut), Art v 1 (Beifuß), Pla l 1 (Spitzwegerich), und Par j 2 (Glaskraut). Die molekulare Allergiediagnostik kann hier konsequent genutzt werden, um den primären Auslöser zu identifizieren und die Auswahl des Kräuterextrakts für die spezifische Immuntherapie zu unterstützen.
Zitierweise: Stemeseder T, Hemmer W, Hawranek T, Gadermaier G. Marker allergens of weed pollen — basic consideration and diagnostic benefits in the clinical routine. Part 16 of the Series Molecular Allergology. Allergo J Int 2014;23:274–80 DOI: 10.1007/s40629-014-0033-1