Erschienen in:
01.07.2004 | Marknagelosteosynthesen
Marknagelosteosynthesen—Indikation, Technik, sinnvoller Fortschritt(!?)
Proximaler Humerus
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. H.-W. Stedtfeld, M. Wick, R. Winkler, W. Attmanspacher
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 2/2004
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Zusammenfassung
Ein kurzer, antegrad eingebrachter Nagel und Verriegelungsschrauben, die den Humeruskopf von den Hauptinsertionsbereichen der Rotatorenmanschette aus penetrieren und die Fragmente nach dem Stellschraubenprinzip dreidimensional winkel- und gleitstabil fixieren, stellen zusammen das Implantatsystem (Targon PH®) dar. Seit Februar 2000 ist es in unserer Klinik für die Fixation aller deutlich dislozierten Humeruskopffrakturen mit Ausnahme von „Head-splitting-Frakturen“ und isolierten Tuberkelfrakturen im Einsatz. Die Erfahrungen der ersten großen Serie (n=197) wurden in einer prospektiven klinischen Studie (n=93) erfasst. Diese belegt die hohe Leistungsfähigkeit des Fixationssystems mit einer durchschnittlich 93%igen Wiederherstellung der Schulterfunktion bei 66% der Patienten. Sie weist aber auch auf einen Mangel in unserem Operationsregime hin, der in der regelhaften medialen Bohrperforation der Kortikalis der Kalotte bestand und in 21% der Fälle zu leichten bis schwerwiegenden Irritationen des Glenohumeralgelenks durch Schraubenüberstand geführt hat. Dennoch lag das durchschnittliche Ergebnis selbst bei dieser Komplikation noch auf einem Niveau, welches mit dem primären hemiprothetischen Ersatz des Humeruskopfs nicht besser zu erwarten wäre. Eine weitere Verbesserung des Ergebnisses wird mit der strikten Vermeidung der medialen Kalottenperforation erwartet.