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Erschienen in: Manuelle Medizin 5/2014

01.10.2014 | Übersichten

Mechanisch bedingte Grenzstrangirritation

Ursache und Kofaktor bei der Entstehung vieler Erkrankungen

verfasst von: Dr. D. Heesch

Erschienen in: Manuelle Medizin | Ausgabe 5/2014

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Zusammenfassung

Hintergrund

In der sog. Erfahrungsheilkunde sind therapeutische Ergebnisse nur zufällig reproduzierbar. Daher wurden Kartographien der Zusammenhänge von Wirbelblockierungen und unterschiedlichsten Syndromen entwickelt. Diese weichen teilweise erheblich voneinander ab.

Hypothesen

Vorgestellt wird das Modell der vertebrovegetativen Koppelung (MvvK). Dieses hypothetisiert eine direkte mechanische Bedrängung des Grenzstrangs, z. B. durch einen ventralisierten Rippenkopf, im Rahmen der Blockierung eines Brustwirbels. Dadurch kann sowohl der Sympathikus als auch ein den Grenzstrang passierender sensibler Hinterhornnerv lokal dauerhaft irritiert werden. Dann kommt es zu regionalen dystrophen Störungen im Sinne eines Morbus Sudeck, die abhängig von der Intensität der Irritation oder weiteren pathogenen Kofaktoren eine Erkrankung zum Ausbruch bringen. Da diese Irritation in Ruhephasen dauerhafter ist als bei körperlicher Aktivität, gilt für derart erzeugte Erkrankungen das pathognomonische Kriterium „Verschlechterung in Ruhe“.
Fußnoten
1
Die i. A. in unseren manualtherapeutischen Praxen vorhandenen beweglichen Modelle der Wirbelsäule sind fast ausschließlich ohne Rippen, jedoch immer mit der Darstellung des somatischen Nervensystems versehen. Die Rippen sind bei Ganzkörpermodellen nicht im Bereich ihres Ansatzes an der Wirbelsäule bewegbar. Weiterhin zeichnen sich die üblichen Modelle nur durch eine Integration des somatischen Nervensystems aus. Dieser Anteil des Nervensystems ist für die Vermittlung von vertebragenen Erkrankungen relativ irrelevant. So werden allein schon durch die aus der Lehre bekannten Modelle Vorstellungen geprägt, die völlig an der Realität des Manualtherapeuten vorbeigehen. (Zur ausführlichen Diskussion dieses Themas s. [2]). Deshalb sind diese Videos oder der Besitz eines darin verwendeten Skelettmodells für das Verständnis und die Nachvollziehbarkeit des MvvK unabdingbar.
 
2
Dies ist anschaulich in 2 Videos auf youtube.com dargestellt [6].
 
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Barop H (1996) Lehrbuch und Atlas der Neuraltherapie. Hippokrates, Stuttgart Barop H (1996) Lehrbuch und Atlas der Neuraltherapie. Hippokrates, Stuttgart
2.
Zurück zum Zitat Heesch D (2011) Sympathikus-Therapie und die Kartografie der Manualtherapie. EHK 60:97–104CrossRef Heesch D (2011) Sympathikus-Therapie und die Kartografie der Manualtherapie. EHK 60:97–104CrossRef
3.
Zurück zum Zitat Heesch D (2012) Die manualtherapeutische Behandlung von Zoster und Post-Zoster-Neuralgie. Manuelle Med 50(6):485–492CrossRef Heesch D (2012) Die manualtherapeutische Behandlung von Zoster und Post-Zoster-Neuralgie. Manuelle Med 50(6):485–492CrossRef
4.
Zurück zum Zitat Blaschko A (1901) Die Nervenverteilung in der Haut in ihrer Beziehung zu den Erkrankungen der Haut. Beilage zu den Verhandlungen der Dt. dermatologischen Ges. VII. Kongress. Braumüller, Leipzig, S 53 Blaschko A (1901) Die Nervenverteilung in der Haut in ihrer Beziehung zu den Erkrankungen der Haut. Beilage zu den Verhandlungen der Dt. dermatologischen Ges. VII. Kongress. Braumüller, Leipzig, S 53
5.
Zurück zum Zitat Göbel H (2010) Spannungskopfschmerz: wenn die Zeit zum Stress wird. Schmerztherapie 2:7 Göbel H (2010) Spannungskopfschmerz: wenn die Zeit zum Stress wird. Schmerztherapie 2:7
6.
Zurück zum Zitat Heesch D (2013) Sympathikus-Therapie. Videos. https://www.youtube.com/watch?v=uWhtbJ-6JGo Heesch D (2013) Sympathikus-Therapie. Videos. https://​www.​youtube.​com/​watch?​v=​uWhtbJ-6JGo
7.
Zurück zum Zitat Heesch D, Steinrücken H (2013) Sympathikustherapie – Die Wirbelsäule im Zentrum der Medizin. Heestein, Heidelberg Heesch D, Steinrücken H (2013) Sympathikustherapie – Die Wirbelsäule im Zentrum der Medizin. Heestein, Heidelberg
Metadaten
Titel
Mechanisch bedingte Grenzstrangirritation
Ursache und Kofaktor bei der Entstehung vieler Erkrankungen
verfasst von
Dr. D. Heesch
Publikationsdatum
01.10.2014
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Manuelle Medizin / Ausgabe 5/2014
Print ISSN: 0025-2514
Elektronische ISSN: 1433-0466
DOI
https://doi.org/10.1007/s00337-014-1140-2

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