Erschienen in:
01.12.2007 | Schwerpunkt: Was ist gesichert in der Therapie?
Medikamenteninduzierte Störung der Nierenfunktion
Was ist zu beachten?
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. B.K. Krämer, M. Banas, B. Banas
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 12/2007
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Nichtsteroidale Antiphlogistika bzw. COX-2-Hemmer führen regelhaft zu Kochsalzretention und Blutdruckanstieg (um ca. 5 mmHg), zur Reduktion der Nierenfunktion (um etwa 10 ml/min) und in 1–2% zum akuten Nierenversagen. Präventiv wird die kurzzeitige und niedrig dosierte Gabe, das Vermeiden von Dehydratation und bei Risikogruppen eine Kontrolle des Serumkreatininwerts nach 1 Woche empfohlen. Aminoglykoside führen in 10–20% zum akuten Nierenversagen. Eine Prävention ist partiell durch Einmaldosierung und sorgfältige Spiegelkontrolle möglich. Röntgenkontrastmittel (KM) führen im Wesentlichen abhängig von der Ausgangsnierenfunktion in 0–50% zu einer KM-induzierten Nephropathie. Die Prävention erfolgt mittels Hydrierung, niedriger KM-Menge und Einsatz von niedrig- (oder iso)osmolarem KM. Neue Präparationen von Vancomycin gehen mit einer ganz erheblich geringeren Nephrotoxizität einher, hier erfolgt eine Prävention durch Spiegelkontrolle und Vermeidung der Kombination mit Aminoglykosiden. Die medikamenteninduzierte akute interstitielle Nephritis ist eine relevante Differenzialdiagnose beim akuten Nierenversagen. Neben dem Absetzen des auslösenden Medikaments ist ggf. eine Steroidgabe indiziert.